Während in den USA der nationale Feiertag gelebt wird, steht die Wall Street still. Für den deutschen Aktienmarkt sind solche Handelstage meist von wenig Antrieb geprägt. Heute unterstützte Thanksgiving sogar den anhaltenden Abwärtstrend vom Dax. Ausbleibende Impulse beteiligten sich an den um 0,9 Prozent gesunkenen Leitindex. Mit 11.138 Punkten kommt die nächste Grenze gefährlich nahe.
Italiens Machtkampf mit der EU
Anleger schauen weiterhin angespannt zu, wie sich der Streit zwischen Italien und der EU entwickelt. Die neue Regierung in Rom will mit aller Macht ihren Willen durchsetzen. Sie verlangt, trotz hoher Staatsverschuldung, deutlich zu viel beim möglichen Rettungspaket. Seitens der EU wird schon mit einem Strafverfahren gedroht. Schließlich zeigt sich Italien nicht dazu bereit, die aufgestellten Regeln der Ländergemeinschaft einzuhalten. Trotzdem werde man dem Druck nicht nachgeben, erklärte Vize-Regierungschef Matteo Salvini.
Gerade heute hätten die Börsen deshalb gute Nachrichten von der Wall Street gebrauchen können. Unter den wenigen Gewinnern im Dax befanden sich FMC, Thyssenkrupp, Henkel und die Deutsche Börse. Am meisten einbüßen musste Covestro mit minus 3,8 Prozent. Auch Linde, BASF und Eon bekleckerten sich nicht mit Ruhm.
Droht der Fall unter 11.000 Punkte?
Es begann schon heute Vormittag, wo der Dax zwischenzeitlich über 1 Prozent verlor. Vom Tagestief bei 11.119 Punkten konnte man sich zum Schluss leicht wegbewegen. Dennoch bleibt die Angst, dass der Leitindex bei weiterer Bergabfahrt die 11.000 Zähler unterschreiten könnte.
Deutschland orientiert sich maßgeblich an dem Geschehen jenseits des Atlantiks. In Zeiten wo selbst Apple Verluste verbucht, fühlen sich Anleger nicht sonderlich motiviert. Nach fast zehn Jahren eines kräftigen Bullenmarkts, kehrt Ernüchterung ein.
Auch auf meist sichere Häfen, wie Banken-Aktien und Rohstoffwerte, ist derzeit kein Verlass. Erholung scheint vorerst nicht in Sicht. Platzt dieses Mal die Jahresendrally aufgrund eines Bärenmarkts?