Corona und die damit verbundenen Maßnahmen der Politik, haben Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Insbesondere viele Konzerne mussten sich neu strukturieren, wenn sie weiterhin auf internationalem Boden erfolgreich sein wollten. Dazu zählten die verstärkte Nutzung digitaler Möglichkeiten. Wie sich heraus stellte, führten diese zu massiven Einsparungen während der Pandemie. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend von vielen Firmen beibehalten wird.

Videocalls statt Geschäftsreisen

Zwar mag es weiterhin etwas unpersönlich wirken, doch unterm Strich zählt nur das Ergebnis. In 2020 fanden deutlich weniger Geschäftsreisen statt. Stattdessen wurde auf Videokonferenzen gesetzt. Davon profitierten nicht nur die Software-Entwickler und Hardware-Hersteller. Ebenso die Unternehmen selbst merkten, dass sich hier immens viel Geld sparen lässt.

Allein deutsche Unternehmen sollen aufgrund ausbleibender Geschäftsreisen und Spesen bis zu 50 Milliarden Euro gespart haben. So geht es aus einer Schätzung vom Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) hervor. Dienstreisen konnten vielerorts ins Internet verlagert werden. Besprechungen müssen nicht immer beim Kunden oder Partner vor Ort ablaufen.

Stimmen die Zahlen vom VDR, käme dies einem Rückgang von bis zu 90 Prozent der Ausgaben gleich. An der Umfrage nahmen 560 Unternehmen innerhalb des Verbands teil. Dieses Ergebnis sollte sich ähnlich auf die weltweiten Firmenkulturen übertragen lassen. Denn Corona-Einschränkungen gelten seit einem Jahr nicht nur in Deutschland.

Die Leidtragenden dieses Trends

Für Anleger sind also alle Unternehmen interessant, welche diesen Sparkurs erhalten wollen. Ebenso die Zulieferer für Software und Technik, welche den digitalen Wandel ermöglichen.

Doch wo Geld eingespart wird, muss es auch Verlierer geben. Das sind hier ganz klar die Bahnunternehmen und Fluggesellschaften. Mit ihnen womöglich auch die Flugzeugbauer. Wenn einmal öfter der Dienstwagen stehen bleibt, erzeugt dieser weniger Verschleiß. Der Verbrauch an den Tankstellen könnte dauerhaft niedriger sein usw.

Ein Beispiel: Die Deutsche Bahn erklärte, dass die Zahl der Geschäftskunden stark abgeflacht sei. Nicht jede Bahn-Card wurde für dieses Jahr verlängert. In punkto Spesen muss auch an die ausbleibenden Hotelübernachtungen gedacht werden.

Da wir nun wiederholt über die unternehmerischen Erkenntnisse aus der Corona-Krise berichteten, sollten Anleger gewarnt sein. Sofern sie Investments in Branchen besitzen, welche von diesem Trend nicht profitieren werden.