Im Sommer herrscht bei den Fluggesellschaften Hochkonjunktur. Für viele steht der Jahresurlaub an, doch in diesem Sommer fallen viele Anbieter in ein regelrechtes Loch. Die Schuld daran wird vor allem der Terrorwelle gegeben, die durch Europa und anderswo rollt. Auch haben sich einige Unternehmen verschätzt und können ihre zahlreichen Flugzeuge gar nicht auslasten. Das beste Beispiel liefert Air Berlin.
Nur noch 81 Millionen Euro wert
Die anhaltend negative Situation belastet den Aktienkurs der zweitgrößten Fluggesellschaft Deutschlands zunehmend. Etwa 70 Cent zahlt man nur noch für ein Wertpapier des Unternehmens. Damit sinkt der Wert auf 81 Millionen Euro. Das Nachrichtenmagazin N-TV vergleicht dies mit dem Kauf eines Flugzeugs: „Das entspricht in etwa dem Preis eines Airbus-Mittelstreckenjets.“
Auch das vergangene Quartal war für Air Berlin kein Gutes gewesen. Sieben Prozent ging es für die Aktie nach unten. Zwischenzeitlich gab es aber auch wieder etwas Erholung. Doch wenn es schon in der beliebtesten Reisezeit kriselt, wie entwickelt sich der Aktienkurs dann erst in der Nebensaison weiter?
Air Berlin und manch anderer Fluganbieter hat auf die falschen Pferde gesetzt. Die Unruhen in der Türkei und Nordafrika zehren führten zu Stornierungen sowie mangelndes Interesse dort seinen Urlaub verbringen zu wollen.
„Tiefgreifende Veränderungen“ geplant
Und eben weil sich dies auf mittelfristige Sicht wohl kaum ändern wird, hat der Air Berlin Chef Stefan Pichler „tiefgreifende Veränderungen“ angekündigt. Zwar hatte man schon einige Strukturen optimiert, aber diese führten bislang nicht in die schwarzen Zahlen. Selbst der aktuell günstige Treibstoff half nicht ausreichend weiter. Air Berlin musste seine Ticketpreise anpassen und verlor damit weiter Boden in Sachen Umsatz. Dieser zog sich um über neun Prozent zurück, sodass etwas weniger als eine Milliarde Euro in die Kasse floss.
Air Berlin will sich nun auf andere beliebte Urlaubsregionen ausrichten, bspw. Spanien. Zeitgleich seien Gespräche mit der Deutschen Lufthansa im Gange. Es geht darum 40 Flugzeuge inkl. Personal abzutreten. Diese soll die Tochtergesellschaft Eurowings übernehmen.