Ein nicht unerheblicher Teil des internationalen Warenverkehrs wird durch Frachtschiffe transportiert. Diese erleben derzeit ein immenses Chaos an vielen Häfen, welches auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite wünschen sich viele Anleger eine Rally zur Weihnachtszeit bzw. bis zum Jahresende. Die war nämlich letztes Jahr, dank Corona, ausgeblieben. Wie realistisch ein Ansturm auf Aktien ist, hängt stark davon ab, wie sehr eine Branche von den Lieferschwierigkeiten betroffen ist.
Mögliche Ursachen für die Probleme
Dass sich nun die Frachter vor vielen Häfen stauen, hat einen oder gleich mehrere Gründe. Dazu zählen:
- Die Lieferkapazitäten sind höhe als jene, welche am Hafen bewältigt werden können. Folglich kommt es zu größeren Wartezeiten. Manchmal steht ein Frachter über einen Tag lang und wartet auf seine Be- bzw. Entladung.
- Die jeweiligen Corona-Auflagen im Hafen verlangsamen den Prozess. Etwa weil nicht mit einer vollen Mannschaft gearbeitet werden darf. Vielerorts wurden die Schichtpläne entsprechend angepasst.
- Stellenweise sind die Hafenarbeiter selbst von Covid-19 betroffen und fallen somit aus. Oder sie gelten als Kontaktpersonen und müssen in Quarantäne bleiben.
- Selbst wenn der Hafen das Auftragsvolumen zeitnah bearbeiten kann, fehlen unter Umständen Zugführer und LKW-Fahrer, um den weiteren Transport zu realisieren.
- Speziell in China, einem der größten Umschlagplätze für den Güterverkehr, machen sich die neuen Emissionsvorgaben bemerkbar. Die Regierung in Peking will gewisse Energieziele erreichen und dreht dafür den Strom immer mal wieder ab. Meistens ohne geplante Ankündigung, sodass die Terminals an den Häfen plötzlich im Dunkeln stehen.
Häfen sind mit ihrer Auslastung am Limit
Volle Häfen verlangsamen die Prozesse zusätzlich. Je mehr Container dort auf ihre Abholung warten, desto länger sind die Transportwege auf dem Gelände. Alle Faktoren zusammen, ergeben ein immenses Potential für Verspätungen. Liefertermine können immer seltener eingehalten werden. Was dazu führt, dass die Regale in Discountern, Baumärkten und anderswo leer stehen.
Ausgerechnet während der beginnenden Weihnachtszeit. Vorsichtige Prognosen gehen davon aus, dass es im ersten Quartal 2022 eine Entspannung der Lage geben soll. Doch Gewissheit kann Herstellern, Händlern und Aktionären derzeit niemand geben.