Beim aktuellen Blick auf die Ölpreise können sich Verbraucher an den Zapfsäulen einfach nur freuen. Die Preise für Benzin und Diesel sind so tief wie schon lange nicht mehr. Zum Ende des Jahres soll damit aber Schluss sein, kündigte die Opec an. Währenddessen plant Katar scheinbar ein Geheimtreffen mit Russland, Venezuela und Saudi-Arabien.

Der Machtkampf hat begonnen

Die Opec will zum Jahresende die Kurswende einleiten. Bis dahin sollen alle anderen Länder die Öl produzieren durch den starken Preisverfall vom Markt verdrängt worden sein. Das beste Beispiel ist Russland, welches sich hauptsächlich auf Öl und Gas beim Export stützt. Nun wollen sich Vertreter aus Russland, Venezuela, Saudi-Arabien und Venezuela in Doha treffen. Hier könnte es ausschlaggebende Veränderungen geben.

Die Opec will hier angeblich etwas Frieden stiften, ausgerechnet mit jenen Ländern die nicht der Gruppierung angehören. Damit ist ganz klar Russland als Aussenseiter dieser Gesprächsrunde gemeint. Denn dieser Kandidat fördert Unmengen an Rohöl und ist nicht vom Weltmarkt wegzudenken. Doch Russland sitzt auf glühenden Kohlen, weil sich die Volkswirtschaft einfach zu sehr auf den fossilen Brennstoff fokussiert hat.

Wenn nun die Haupteinnahmequelle zusammenbricht, weil sich der Ölpreis binnen zwölf Monate halbiert hat, dann erzeugt das immensen Druck auf den Staatshaushalt.

Drosselung der Ölproduktion als Mittel zum Zweck

Derzeit herrscht ein grosses Überangebot an Rohöl. Die fördernden Länder sitzen auf riesigen Reserven und können diese nur zu einem Spottpreis veräussern. Daher rufen manche Länder schon seit Monaten zur Drosselung der Produktion auf. Das würde die Kosten für einen gewissen Zeitraum senken, während gleichzeitig der Ölpreis langsam steigen könnte. Bislang konnten sich aber die Opec-Staaten und Nicht-Opec-Länder auf kein Förderlimit einigen.

Russland und Venezuela sind derzeit am stärksten vom Preiskampf betroffen. Beide Länder und einige Opec-Mitglieder haben sich vor geraumer Zeit zu einer Stabilisierung der Preise verständigt. Einen gemeinsamen Beschluss für ein Förderlimit gab es bereits in 2001. Saudi-Arabien sprach sich zu jener Zeit dafür aus, jetzt aber ist man noch dagegen. Denn das Land am Golf kann sich das billige Öl noch eine ganze Weile leisten. Doch schlussendlich geht es um die Stabilität für alle Förderländer.