Den grünen Daumen gibt es nicht nur im Garten, viel mehr ist es ein reines Gewissen, welches die Anleger zu nachhaltigen Formen bewegt. Das Interesse an ökonomisch und ökologisch gut durchdachten Anlagekonzepten steigt stetig an, wie N-TV berichtet. Gutes tun und damit Geld verdienen können Hand in Hand gehen, doch es gibt auch Fallstricke.
Nachhaltiges Investieren
So lautet das neue Stichwort bei dem immer mehr Anleger aufhorchen. Dazu ein Beispiel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier gibt es sogenannte „nachhaltige Publikumsfonds“, zurzeit 385 Stück davon. Diese wurden von den drei deutschsprachigen Ländern mit 40 Milliarden Euro gefüttert. Anleger können hier gute Renditen erzielen und gleichzeitig ihr Gewissen beruhigen. Es geht um Projekte zur Reduzierung des CO2-Ausstosses, ein allseits beliebtes Thema. Doch der Begriff der „Nachhaltigkeit“ ist dabei zum Modewort ohne konkrete Definition geworden.
Denn was kann denn alles nachhaltig sein? Wir denken an die Umwelt, nachwachsende Rohstoffe und das in Verbindung mit Fair Trade. Es könnten aber auch soziale Bedingungen sein, ein nachhaltiges Umfeld mit guten Voraussetzungen für Karriere und Familie. Gemeinnützige Aktionen und eine gute Unternehmensführung können auch einen nachhaltigen Zweck verfolgen. Wo setzt der Begriff für Anleger also nun wirklich an?
Das Nachhaltigkeitssiegel
Nur wenn dieses erteilt wurde, gilt ein Fonds auch als solcher und gewinnt damit an Attraktivität in diesen Tagen. Oekom-Research stellt fest: «Immer mehr private und institutionelle Investoren entscheiden sich für nachhaltige Geldanlagen. Das Volumen von Investments, bei denen neben finanziellen Kennzahlen auch ökologische, soziale und Governance-Kriterien in den Anlageprozess einfliessen, hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz binnen eines Jahres um zwölf Prozent zugelegt.»
Wie nachhaltig nun tatsächlich die Wertpapiere sind, sollte vor dem Kauf nachgefragt werden. Der „Ökoworld Ökovision Classic“ hält mit seinen 18 Jahren den Rekord und schliesst jegliche Investitionen in Waffengewalt, Erdöl, Chemie, Atomkraft und Kinderarbeit aus. Ein guter Ansatz, da verstärkt Branchen wie Gesundheit und Energieeffizienz gefördert werden. Ein kritisches Hinterfragen ist trotzdem wichtig, denn nach aussen kann die Fassade gewahrt sein, ohne die Abläufe im Hintergrund tatsächlich zu kennen. Als Beispiel nennt N-TV Solarzellen, die zwar umweltschonend arbeiten, aber der zum Teil hochgiftige Produktionsprozess ist es nicht.