Google hat sich mit Frankreich auf einen Vergleich einigen können. Rund eine Milliarde Euro wird der Steuerstreit kosten. Im Gegenzug stellt die französische Regierung ihre Ermittlungen ein. So ist Google schon mit Italien und Großbritannien verfahren. Allerdings hat Google in Europa noch nie eine Strafe in dieser Höhe gezahlt.

Strafe + Steuernachzahlung = 965 Mio. Euro

Die Rechnung wird dabei wie folgt gemacht. Zunächst leistet Google eine Strafzahlung von 500 Millionen Euro. So teilte es die französische Finanzstaatsanwaltschaft mit. Darüber hinaus gilt es 465 Millionen Euro an Steuern nachzuzahlen. Damit ist Google fein raus und wird künftig wohl besser auf seine Buchhaltung aufpassen.

Die letzte Forderung vom Fiskus betrug noch 1,1 Milliarden Euro an Steuergeldern (also ohne Bußgeld). Frankreich kämpfte hart dafür, damit nicht fast alle Erlöse in Irland versteuert werden. Dort liegt Googles Europazentrale.

Erste Untersuchungen begannen schon 2015. Im April erhielt Google noch vor dem Pariser Berufungsgericht sein Recht. Allerdings nutzte Frankreichs Regierung alle Rechtsmittel aus. Der Vergleich sollte nun beide Seiten milde stimmen.

Im Frühjahr 2016 stürmten Finanzbeamte die Pariser Google-Büros und durchsuchten alles. Doch nun können alle Akten ins Archiv gelegt werden.

Rekord-Zahlung für Google in Europa

Es ist nicht der erste Vergleich auf europäischem Boden, aber der mit Abstand teuerste von allen. Frankreich freut sich unterdessen über die hohe Nachzahlung sowie Strafe, um damit etwas seiner Neuverschuldung entgegenzuwirken.

Die französischen Finanzkontrolleure schlugen 2015 Alarm, als Google nur knappe 6,7 Millionen Euro an Steuern zahlen sollte. Google hat sich wegen der niedrigen Steuerabgaben bewusst in Irland stationiert. Doch Frankreich wollte mehr vom Kuchen haben. Schließlich erzielen Google und YouTube mit ihren Werbenetzwerken riesige Summen.

In 2017 musste Google in Italien klein beigeben und stimmte einer Zahlung von 306 Millionen Euro zu. Ein Jahr zuvor zahlte der Technologiekonzern in Großbritannien 130 Millionen Pfund nach.