Bei unserem gestrigen Börsen-Ausblick auf den April, erklärten wir, dass die politischen Unruhen zwischen China und den USA viele Aktien im Griff haben. Anleger sollten die Ruhe bewahren und abwarten, welche Überraschungen in den kommenden Wochen in Erscheinung treten. Gesagt, getan. Am Dienstag veröffentlichte Washington eine Liste mit zahlreichen Produkten, welchen man Strafzölle auferlegen will.

1.300 Waren erhalten Strafzoll

Hier und da will man noch über eine Änderung nachdenken. Doch im Kern bleibt es bei 1.300 Waren. Binnen der nächsten zwei Monate sollen sie mit Strafzöllen belegt werden. So erklärte es der US-Handelsbeauftragte. Robert Lighthizer nimmt die ihm von Donald Trump anvertraute Aufgabe sehr ernst. Immerhin geht es um die nationale Sicherheit.

Damit ist einerseits die „America first“-Strategie gemeint. Andererseits wirft die USA den Chinesen vor, sie habe sich amerikanischer Technologien bemächtigt. Womit Trump eine große Gefahr für die heimische Wirtschaft wittert. Um dem entgegenzuwirken, sollen es die Strafzölle richten. Sie zielen vor allem auf die Hightech-Industrien ab. Raumfahrt, Maschinenbau, sowie Kommunikations- und Informationstechnik sind davon betroffen.

Nach aktuellem Stand würden chinesischen Firmen, welche in die USA exportieren wollen, Strafzölle von 50 Milliarden US-Dollar entstehen. Mit Stahl und Aluminium hat es begonnen, doch die USA will mehr.

China revanchiert sich

Die Regierung in Peking erklärte mehrmals, dass sie keinen Handelsstreit provozieren wolle. Jedoch müsse man sich notfalls revanchieren, wenn die Einsicht ausbleibt. Am Montag deklarierte China deshalb ebenfalls Strafabgaben zu berechnen. Vorerst bei einem Volumen von drei Milliarden US-Dollar.

US-Handelsbeauftragter Lighthizer sprach von der Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen, um sich vor den Produkten aus China zu schützen. Ihm sticht dabei die Strategie „Made in China 2025“ ins Auge. Damit plant das Reich der Mitte in wenigen Jahren der weltweite Technologieführer zu werden.

Warnungen gab es im Vorfeld mehr als genug und auch jetzt bitten die involvierten Unternehmen um Vorsicht. Einfuhrzölle würden am Ende nur die Firmen und Verbraucher belasten.

China möchte unterdessen das Vorgehen der USA bei der Welthandelsorganisation (WTO) abklären lassen. Ob diese den Irrsinn Trumps noch abwenden kann?