Der Handelsstreit zwischen den USA und Europa hat sein erstes prominentes Opfer gefunden. Harley Davidson wurde für seinen geplanten Abzug von US-Präsident Trump scharf kritisiert. Doch bleibt die Produktion auf amerikanischem Boden, dürften auch künftige Quartalsberichte schlechter ausfallen als nötig.

EU-Strafzölle auf US-Motorräder schaden Harley

Das zweite Quartal verlief für den Motorradhersteller weniger gut. Beim Nettogewinn musste das Unternehmen ein Minus von über sechs Prozent hinnehmen. Das Unternehmen aus Milwaukee teilte 242 Millionen US-Dollar mit. Auch der Umsatz ging zurück, um 3,3 Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar. An der Börse rechneten Analysten mit einem noch stärkeren Abrutschen.

78.428 Maschinen konnten von April bis Juni ausgeliefert werden. Ein Verlust von 3,6 Prozent. Sein Absatzziel möchte Harley-Davidson dennoch erreichen. Es sollen bis zu 236.000 Maschinen den Besitzer wechseln. Zur Expansion möchte das Unternehmen maximal 270 Millionen Dollar ausgeben.

Für den Hersteller sind eindeutig die Vergeltungszölle der EU das Problem. Sie betreffen alle US-Motorräder, sowie Whiskey und Erdnussbutter. Trump hatte den Handelsstreit mit Europa begonnen, die Union antwortete lediglich. Somit sollen die höheren Abgaben auf Stahl und Aluminium ausgeglichen werden. Harley sitzt zwischen den Stühlen und kündigte an seine Produktion teilweise nach Europa zu verlagern.

Trump antwortete mit Drohungen. Das Traditionsunternehmen solle so viel Steuern „wie nie zuvor“ zahlen.

Alte Stammkundschaft – wenig junge Fahrer

Harley-Davidson hat bereits 115 Jahre auf dem Buckel. Mehrheitlich zählen die Käufer neuer Maschinen zu der älteren Generation. Sie sind mit der Marke und dem Freiheitsgefühl groß geworden. Junge Menschen interessieren sich dagegen nur bedingt für die Maschinen von Harley. Auf dem heimischen US-Markt gingen die Verkäufe deshalb um 6,4 Prozent zurück. Hier braucht es ein frisches Konzept, um junge Erwachsene anzuziehen.