Am gestrigen Freitagnachmittag stiegen die Ölpreise ungewöhnlich stark an. Die Nordseesorte Brent sprang binnen weniger Stunden über die Marke von 86 US-Dollar. Das West Texas Intermediate (WTI) knackte beinahe die 80 Dollar pro Barrel. Trotz kleiner Schwankungen, entwickelte sich der Ölpreis in dieser Woche stetig nach oben. Den Hauptgrund dafür lieferte nun Russland mit seiner neuesten Antwort auf die verhängten Sanktionen.

Förderkürzungen greifen ab März

Konkret geht es hierbei um 500.000 Barrel weniger am Tag, die ab März auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehen werden. Russland betonte zudem, dass weitere Förderkürzungen möglich sind. Diese Entscheidung folgte als Reaktion auf die beschlossene Preisobergrenze, zu der russisches Rohöl abgenommen werden darf.

Im Vergleich zum günstigen Fracking-Öl aus den USA, muss die russische Föderation höhere Preise verlangen, um profitabel zu wirtschaften. Da kommt es gelegen, dass die Kosten pro Barrel seit Wochenbeginn mehrere US-Dollar gestiegen sind. Hier spielt auch die chinesische Konjunktur mit hinein. Ökonomen hoffen darauf, dass der Wirtschaftsmotor im Reich der Mitte nun wieder Fahrt aufnimmt. Jetzt, da die Restriktionen gegen das Coronavirus weitestgehend gefallen sind.

Russland gehört zu den Mitgliedsstaaten der Opec+. Hoffnungen, dass die anderen Länder für di Förderkürzung aufkommen würden, gibt es keine. Medienberichten zufolge denken die Mitglieder rund um Saudi-Arabien nicht an eine Kompensation der halben Million Fässer täglich.

Gefahr für eine steigende Inflation

In Europa und den USA schürt die Nachricht erneut Sorgen für eine wachsende Inflation. Die Teuerungsrate begann in den letzten Monaten langsam zu sinken. Durch die Währungshüter ergriffene Maßnahmen zeigten erste Erfolge. Ein hoher Ölpreis belastet die Produktionen in fast allen Branchen.

Hersteller und Händler müssen die gestiegenen Preise an ihre Kunden weitergeben. Somit sinkt die Kaufkraft sowie Konsumlaune, da sich nicht alle diese Teuerung leisten können. Schlimmstenfalls sorgen die Ölpreise dafür, dass die Inflation ihr immer noch zu hohes Niveau beibehält. Womit die Gefahr einer Rezession wieder etwas näher rückt. Dies wiederum belastet die Konsumenten, Unternehmen und letztendlich auch die Anleger an den Börsen.