Der Hype um die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) zieht sich momentan durch viele Branchen. Unternehmen wie Nvidia zeigen Anlegern, was in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren, angesagt sein wird. Doch wie steht die Investmentlegende Warren Buffett zum neuen Trend an den Börsen?

Berkshire Hathaway bleibt seinen Wurzeln treu

Das Konglomerat rund um Berkshire Hathaway hat sich seinen Erfolg mit zwei wichtigen Prinzipien aufgebaut. Investments erfolgen nur in Unternehmen mit einer starken Wettbewerbsposition. Außerdem müssen die Aktiengesellschaften über ein zuverlässiges Wachstum verfügen. Wer diese Aspekte nicht erfüllt, hat sich keinen Platz auf der Watchlist von Buffett und seiner Holdinggesellschaft verdient.

Gemäß diesen Grundprinzipien ist davon auszugehen, dass Orakel von Omaha kein Interesse an einem Investment in KI hegt. Dafür besteht die Technologie noch nicht lange genug und ihre Zukunftsaussichten sind ungewiss. Wenngleich man den vielseitigen Möglichkeiten ihr großes Potential nicht absprechen kann.

Der Berkshire-Vize Charlie Munger, ein langjähriger Freund von Buffett, hat sich ähnlich geäußert. Seiner Ansicht nach sind die Erwartungen an die Künstliche Intelligenz zu hoch gesteckt. In einem Interview mit dem US-Sender „CNCB“ äußerte Munger zudem seine Besorgnis: „Wenn etwas alle möglichen Dinge tun kann, mache ich mir ein wenig Sorgen, weil ich weiß, dass wir nicht in der Lage sein werden, es wieder ‹unerfunden› zu machen.“

Buffett ist bereits indirekt investiert

Wenngleich Berkshire kein frisches Kapital gezielt in die KI-Technologie pumpt, so ist man dort bereits indirekt investiert. Allen voran Buffetts Lieblingsaktie Apple, in dessen Produkte und Apps bereits KI zum Einsatz kommt. Firmenchef Tim Cook betonte, dass ein bewusst vorsichtiger Umgang mit KI notwendig sei. Dennoch verschließt man sich mit „FaceID“ und anderen Technologien vor dem Trend. Ein anderes Beispiel ist die Unfallerkennung in den neuen iPhones sowie der Apple Watch. Auch sie basiert auf den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz.

Die Apple-Aktie macht mittlerweile fast die Hälfte im Portfolio von Berkshire Hathaway aus. Eine weitere Hausnummer ist der Online-Riese Amazon. Dort gab es die Ankündigung, mit „Bedrock“ einen neuen Konkurrenten für ChatGPT etablieren zu wollen. Amazon betreibt zudem eine eigens geschaffene Abteilung für generative KI. Mit dem Ziel „maschinelles Lernen auf die reale Welt anwenden und so echte Geschäftsprobleme in großem Maßstab lösen“ zu können. Amazon bereitet sich damit auf die gestiegenen Rechenkapazitäten vor, welche durch die intensive KI-Nutzung ausgelöst worden sind.