Die Wall Street verzeichnete am Donnerstag einen weiterhin starken Aufwärtstrend, da Anleger darüber spekulierten, dass es im nächsten Jahr tatsächlich zu mehreren Zinssenkungen kommen könnte. Der Dow Jones Industrial Average war auf dem besten Weg, zum zweiten Mal in Folge einen Rekord aufzustellen. Auch der S&P 500 sowie der Nasdaq-Composite konnten viel Boden gutmachen.
Viele Aktien inmitten einer Jahresendrally
Diverse Aktienkurse sind seit Oktober in die Höhe geschossen, weil man hofft, dass sich die Inflation soweit abgekühlt hat, dass die Federal Reserve ihre Zinsen senken kann. Diese Hoffnungen verstärkten sich am Mittwoch, nachdem die Währungshüter ihren Leitzins stabil hielt und sagte, dass der Federal Funds Rate wahrscheinlich bereits seinen Höchststand erreicht oder diesem zumindest nahegekommen sei.
Noch wichtiger ist, dass die Fed auch Prognosen veröffentlichte, dass man davon ausgeht, dass der Leitzins im nächsten Jahr stärker sinken wird als zuvor erwartet. Die Wall Street liebt niedrigere Zinssätze, weil sie die Chancen für Investitionen erhöhen und den Druck auf die Wirtschaft verringern können.
Auch andere Zentralbanken treffen sich diese Woche und es wächst die Hoffnung, dass die Wende hin zu einfacheren Bedingungen für die Finanzmärkte weltweit erfolgen könnte. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bank of England haben am Donnerstag beschlossen, ihre Leitzinsen unverändert zu lassen. Sie gaben aber auch Signale, dass keine Zinssenkungen unmittelbar bevorstehen.
Spürbares Aufatmen durch viele Branchen
Die Renditen von Staatsanleihen sanken weiter, da ebenso Händler auf eine Reihe von Zinssenkungen in den USA im Jahr 2024 wetten. Eigentümer von Büroparks, Hotels und anderen Immobilien, die von niedrigeren Zinssätzen profitieren, gehörten am Donnerstag zu den größeren Gewinnern. Immobilienaktien stiegen um 3 Prozent und stellten damit einen der größten Zuwächse unter den 11 Sektoren dar, aus denen der S&P 500-Index besteht.
Auch die Banken kamen stark zurück. Hohe Zinssätze haben den Akteuren der Branche, die eine oder zwei Stufen unter den Großbanken liegen, geschadet und zu drei aufsehenerregenden Zusammenbrüchen Anfang des Jahres beigetragen. Die momentan laufende Aktienrallye und der Rückgang der Renditen von Staatsanleihen bauen darauf, dass die Federal Reserve etwas schafft, was noch vor nicht allzu langer Zeit als ein langer Weg galt.