Die Stimmung der US-Verbraucher blieb im Juni weitgehend unverändert, da die Amerikaner immer noch mit hohen Preisen zu kämpfen hatten, teilte die University of Michigan am vergangenen Freitag mit. Der Gesamtindex der Verbraucherstimmung sank von 69,1 im Mai auf 65,6 Punkte.
Kein Grund zur Aufregung, oder doch?
„Die Verbraucherstimmung hat sich im Juni kaum verändert; der Wert dieses Monats lag statistisch unbedeutende 3,5 Indexpunkte unter dem Mai und innerhalb der Fehlertoleranz“, sagte Umfrageleiterin Joanne Hsu. „Die Stimmung liegt derzeit etwa 31 % über dem Tiefpunkt vom Juni 2022 inmitten der eskalierenden Inflation.“
Die Erwartungen der jährlichen Inflation für das kommende Jahr blieben unverändert bei 3,3 %, genau dem Niveau, das der Verbraucherpreisindex diese Woche erreichte. Der Stimmungsabfall kommt vermutlich von zwei Berichten. Einer deutet auf eine Abkühlung der Inflation hin – der wirtschaftlichen Sorge Nr. 1 für die Verbraucher. Trotzdem hält die Federal Reserve ihre Zinssätze weiterhin hoch und setzt die Konsumenten bei allem, von Autokrediten über Hypotheken bis hin zu Kreditkartenzahlungen, unter Druck.
Die Fed hat für später in diesem Jahr eine Zinssenkung in Erwägung gezogen. Die Märkte deuten darauf hin, dass es 2024 sogar zwei Senkungen geben könnte, wenn die Inflation weiter nachlässt. Insbesondere die Preise für wichtige Artikel wie Benzin, Lebensmittel und Autoversicherungen sinken – Problembereiche, welche die Inflationsrate Anfang des Jahres ansteigen ließen.
Preise für Import & Export lassen nach
„Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass das (Federal Open Market Committee) noch vor Jahresende mit der Senkung des Leitzinses beginnen wird“, erklärte Sam Bullard, Managing Director und leitender Ökonom der Corporate and Investment Banking Group von Wells Fargo. „Unser Basisszenario sieht zwei Zinssenkungen um 25 (Basispunkte) vor, eine bei den Sitzungen im September und Dezember. Allerdings wird es in diesem Jahr knapp, ob es eine oder zwei Senkungen um 25 (Basispunkte) geben wird.“
Am Freitag gab es weitere gute Nachrichten an der Inflationsfront. Neueste Berichte zeigten, dass sowohl die Import- als auch die Exportpreise nachlassen. Ein Indikator dafür, dass die Weltwirtschaft langsamer wächst und sich wieder einem normaleren Tempo anpasst.