Die Corona-Pandemie hat in Windeseile etwas geschafft, woran viele Länder seit Jahren arbeiteten. Damit ist die rasante Digitalisierung der Arbeitswelt gemeint. Das deutlich gestiegene Bedürfnis nach Jobs im Homeoffice legte den Grundstein dafür. Nun scheint die Pandemie abzuklingen und noch immer möchten viele Arbeitnehmer teilweise von zu Hause aus arbeiten. Ihre Chefs sehen dies meistens nicht so gerne. So geht es aus einer weltweiten Analyse des IFO-Instituts hervor.
1,5 Tage pro Woche im Heimbüro arbeiten
Dabei ging es darum, wie viele Tage wöchentlich im Homeoffice verbracht werden. Viele Unternehmen haben nach dem Wegfall der Corona-Einschränkungen ihre Angestellte ins Büro zurück beordert. Doch manche haben das „Heimbüro“ beibehalten, zumindest in Maßen. So ermittelte das IFO-Institut, unabhängig von der Branche, dass 1,5 Tage pro Woche weiterhin üblich sein. In den USA sogar etwas mehr (1,6 Tage) und anderswo weniger.
Die Wirtschaftswissenschaftler kommen zu dem Schluss: Homeoffice gibt es nun öfter. Obwohl vergleichbare Daten für den Zeitraum vor 2020 fehlen. Außerdem habe die Analysten keine Branche ausgelassen. Auch jene nicht, welche gar kein Homeoffice ermöglichen können (Handwerker etc.). Demnach dürfte der reale Durchschnitt deutlich höher liegen. Zur Auswertung standen knapp 36.000 Antworten. Die Befragung fand im Sommer 2021 sowie im Januar/Februar statt.
Während Angestellte das Homeoffice oftmals begrüßen, stehen ihre Vorgesetzten dem skeptisch gegenüber. Denn laut den Ergebnissen, möchten die Chefs ihre Mitarbeiter wieder verstärkt vor Ort sehen. Sie wollen im Schnitt weniger als einen Tag pro Woche die Heimarbeit erlauben.
Wichtige Hinweise für Anleger
Nun stellt sich die Frage, welche Hersteller bzw. Produktgruppen von diesem Trend profitieren? Um sie als mögliches Investment in Betracht zu ziehen. Bspw. die Hersteller von Laptops, Notebooks sowie Tablet PCs. Denn wer daheim arbeitet, möchte meistens mobil sein und setzt sich seltener an einen stationären Desktop PC. Hinzu kommen Produkte wie Drucker, Tinte sowie Kommunikationstechnik (Kopfhörer, Headsets, Mikrofone) für Videokonferenzen.
Das zunehmende Homeoffice hat ebenso Verlierer. Da vermehrt zu Hause gegessen wird, gehen Angestellte seltener zu Restaurants, Cafés, Fast-Food-Ketten & Co. Es werden weniger Kilometer mit dem Auto gefahren und das macht sich bei den Versicherungen, Reparaturen sowie Neuanschaffungen bemerkbar. Wie groß der Einfluss hier tatsächlich ist, lässt sich jedoch schlecht beziffern.