Der Grossinvestor Permira hat sich Schritt für Schritt von der Aktie des Unternehmens Hugo Boss zurückgezogen. Anleger fürchteten schon um ihre Renditen, doch das Wertpapier des Modekonzerns blieb unerwartet stabil. Permira streicht sich unterdessen ein schönes Weihnachtsgeld für 2014 ein.

Eine halbe Milliarde Euro eingenommen

Die Investoren der Gruppe Permira haben sich dazu entschieden, ganz 4,9 Millionen Aktien von Hugo Boss auf den Markt zu bringen. Das hat ihnen rund 500 Millionen Euro eingebracht. Permira ist seit Ende Mai dabei seine Anteile an der Mode- und Parfümmarke zu veräussern. In drei Aktionen dieser Art hat man nun den Bestand von 56 auf 32 Prozent gesenkt und dafür 1,7 Milliarden Euro gewonnen.

Doch ein Ende ist damit noch nicht in Sicht. Aus Insider-Kreisen heisst es, dass die Käufer eine Information erhalten haben, in der es um den nächsten Verkaufstermin geht. Vor Mitte März will sich Permira aber von keinen weiteren Wertpapieren trennen. Dieses Verhalten widerspricht sich mit dem bisherigen Vorgehen, bei dem es den Investoren nicht schnell genug mit dem Erlös gehen konnte. Nun brodelt natürlich die Gerüchteküche.

Ob die verbliebenen 32 Prozent dann in einem Rutsch verkauft werden und ob sich dafür ein grosser Investor finden wird, sei nicht gesichert. Interesse bestehe zwar schon, aber noch wurde keine Verhandlung angesetzt. Wer mehr als 30 Prozent übernimmt, der soll gewisse Verpflichtungen gegenüber der Hugo Boss AG eingehen und das verschreckte die bisherigen potentiellen Anleger.

Die Aktie reif für den DAX?

Permira hatte lange Zeit grosse Stücke auf die Aktie von Hugo Boss gesetzt. Ausserdem ist sie das Kernstück des Permira Fonds IV, welche erst in 2016 ausläuft. Nach dem Einstieg von Permira beim Modelabel hat sich der Wert des Papiers vervielfacht. Ein kluger Schachzug war unter anderem Claus-Dietrich Lahrs in die Chefetage zu befördern. An der Börse notiert Hugo Boss nun mittlerweile bei um die 7,2 Milliarden Euro. Diese Summe macht die Aktie bald attraktiv für den deutschen Leitindex Dax. Jedoch müsste Permira dann noch weitere Aktienpakete streuen, 66 Prozent sind es schon. Der Aktienkurs von Boss hat diesen Deal schadlos überstanden.