Während sich alle Welt Gedanken zu den Folgen eines Brexit macht, hat Indien entschieden seine Grenzen für Direktinvestitionen zu senken. Zahlreiche Branchen öffnen sich damit für ausländische Geldgeber. Unternehmen können nun erstmals die Mehrheit an indischen Firmen erhalten.
Indien sucht nach Investoren im Ausland
Mit der Bekanntgabe eines großen Reformprogramms hat Indien überrascht. Geneigte Investoren können sich nun über die Möglichkeiten informieren, welche unter anderem in der zivilen Luftfahrt und dem Verteidigungssektor geboten werden. Künftig wird es deutlich leichter für ausländische Firmen sein in indische Projekte zu investieren. Das kommt auch großen Konzernen wie Apple zu gute, wenn sie diese Option strategisch ausnutzen sollten.
Im Detail geht es darum, dass indische Fluglinien und Rüstungsfirmen zu 100 Prozent gekauft werden dürfen. Einen Haken gibt es aber noch, denn die Regierung muss jeder Übernahme von mehr als 49 Prozent zustimmen. Auf diese Weise sichert man sich gegen Monopole ab. Doch wenigstens sind nun Anteile von mehr als 49 Prozent erlaubt.
Bei den Pharmaunternehmen hatte Indien schon seit einiger Zeit die Chance auf 100 Prozent eingeführt. Aber auch hier war bislang die Zustimmung der indischen Regierung notwendig. Diese Beschränkung wurde nun bei Anteilen bis zu 74 Prozent an einem Unternehmen aufgehoben. Mit diesen Erleichterungen für Direktinvestitionen sollten Aktienhändler nun genau die Wertpapiere Indiens im Auge behalten.
Apple & Co freuen sich
Nach Abschluss dieses zweiten Schrittes zeigt sich Indien liberaler als jemals zuvor. Es begann im November vergangenen Jahres, als die Obergrenze für Direktinvestitionen von ausländischen Firmen in diversen Branchen angehoben wurde. Auch beim Import zeigt sich Indien nun offener. Lokale Geschäfte mussten bislang mindestens 30 Prozent ihrer Materialien, Bauteile oder anderer Komponenten von regionalen Herstellern erwerben. Neu gegründete Firmen haben nun einen dreijährigen Freifahrtsschein. Kleidungsmarken und Technikunternehmen erlangen dadurch wichtige Wettbewerbsvorteile.
Technologiefirmen wie Apple haben nun die Chance den indischen Markt völlig neu auszuschöpfen. Sie könnten lokale Geschäfte gründen und neue Umsätze in einem Land mit Milliarden-Publikum generieren. Auf dem indischen Markt hat sich Apple bislang nur wenige Anteile erarbeiten können.