Das neue Jahr hat die ersten Tage hinter sich gelassen und die Weltwirtschaft blickt optimistisch in ein 2015. Was bleibt ihr auch anderes übrig? Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) warnt jedoch vor zu viel Euphorie. Christine Lagarde sieht viele Gefahren, auch jetzt noch; Jahre nach der Weltwirtschaftskrise.
Immer noch an Folgen zu knabbern
Der USA geht es soweit wieder ganz gut, der Arbeitsmarkt floriert und somit auch die Konjunktur. In Europa kann sich der Euro einfach nicht aufpäppeln und Griechenland will den Schuldenschnitt oder noch mehr Geld. Die sinkenden Ölpreise machen Grossexporteuren wie Russland schwer zu schaffen und dann gibt es noch Länder die auch Jahre nach der grossen Krise Probleme mit den Folgen haben. Entsprechend pessimistisch fällt die Prognose der IWF-Chefin aus.
Eine hohe Arbeitslosenquote und massive Schulden sind die Hauptprobleme, durch die weniger konsumiert und angeschafft wird. Lagarde sieht hierbei das rote Tuch in der Eurozone und Japan. Auch China hat sein Wachstum erheblich verringert. «Das globale Wachstum ist immer noch zu gering, zu zerbrechlich und zu einseitig», sagte die Französin. Sie spricht von „mächtigen Faktoren“ die alles bremsen. Die Länder müssen ihre Strukturen reformieren, forderte Lagarde.
Warten auf US-Zinsanhebung
Wieder zurück in den USA, denn hier wartet die Bevölkerung auf die vielleicht längst überfällige Zinserhöhung. Die Geldpolitik muss sich angesichts der starken Wirtschaft verändern und anpassen. Seit 2006 ging es stetig bergab, Geldanlagen wurden somit immer unattraktiver. Doch auch hier wird alles kritisch beäugt, denn wenn das Anlegen in den USA wieder interessant wird, werden Investoren ihre Gelder aus den Schwellenländern abziehen. Hinzu kommen der sowieso schon starke Dollar und der niedrige Ölpreis, der oft eine Haupteinnahmequelle für Schwellenländer ist.
Und in der Politik kriselt es ja auch noch, vor allem zwischen der Ukraine und Russland. Die Aussagen der IWF-Chefin drosseln den Optimismus, aber auch zu Recht. Die Weltbank, eine Schwesterorganisation der IWF, sieht es mit dem globalen Wirtschaftswachstum ähnlich. Für das laufende Jahr hat sie nur drei Prozent vorhergesagt. In den nächsten Tagen soll dann der Weltwirtschaftsausblick des IWF vorliegen.