Eigentlich soll es in diesen Tagen besinnlich zugehen. Von Ruhe kann an den Börsen aber nicht die Rede sein. An der Wall Street herrscht ein großer Ausverkauf und das zieht auch andere Indizes nach unten. Vor allem der japanische Nikkei leidet darunter. Innerhalb eines Tages verliert er mehr als 5 Prozent und notierte zum Handelsschluss bei 19.155 Punkten. Aus den USA kommen derweilen versöhnliche Worte. Doch dieses Hin und Her kennen die Börsianer schon. Sie trauen der Ruhe vor dem nächsten möglichen Sturm nicht.

Rote Zahlen an den US-Börsen über Weihnachten

Wer sein Geld hauptsächlich in Aktien investiert, schaut in diesen Tagen besser nicht nach deren Stand. Der Montag glich einem einzigen Chaos, da fast alle Titel an den US-Börsen in die roten Zahlen gerieten. Der Dow Jones verlor 2,91 Prozent und rutsche damit auf 21.792,60 Zähler ab. Am Heiligenabend schienen noch viele Anleger aktiv zu sein.

Der Vergleich mit dem Dezember 1931 erhält immer mehr Rückenwind. Damals kippte die Börse so stark wie danach nie wieder. Nach fast einem Jahrhundert droht die Wiederholung. Seit Anfang Oktober musste der Dow Jones für fast 18 Prozent Federn lassen. Der S&P 500 verlor seit Mitte September sogar fast 20 Prozent. Und mit Ende August als Startpunkt, ging es für den Nasdaq um rund 25 Prozent nach unten.

Unruhe aus Washington bleibt bestehen

Erst setzt US-Präsident Donald Trump den „Government Shutdown“ ein, um mehr Druck auszuüben. Dann versucht Finanzminister Steven Mnuchin zu beschwichtigen. Trump wolle nicht Jerome Powell absetzen. Andererseits erklärt der Präsident ganz klar, dass die Fed dem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung der USA im Weg steht.

Wann die Regierungsbehörden ihre Arbeit wieder vollständig aufnehmen, ist unklar. Die temporäre Schließung könnte sich bis ins neue Jahr ziehen, heißt es. Trump bezeichnete die Fed via Twitter wie ein „schlagkräftiger Golfer“ zu sein, „der nicht punkten kann, weil er kein Gefühl hat – er kann nicht einlochen!“

Dem war eine Leitzins-Anhebung vom Mittwoch voraus gegangen. Nun liegt er bei 2,25 bis 2,5 Prozent. Trump versucht immer wieder die Unabhängigkeit der Notenbank zu untergraben. Angeblich soll er sich im Kabinett erkundigt haben, ob er Fed-Chef Powell notfalls entlassen könnte. Dabei hatte er ihn erst selbst im Februar zu dessen Amt verholfen.