Viele Anleger würdigen Kryptowährungen keines Blickes. Schießen sie doch so gänzlich gegen die Gepflogenheiten des klassischen Finanzsystems. Vereinzelt werden Bitcoin, Ethereum, Litecoin & Co als Risikoanlage mit in den Mix aufgenommen. Immerhin steckt viel Potential in ihnen, wie die Vergangenheit bewies. Wer zu den Krypto-Anlegern gehört, muss in diesen Tagen starke Nerven zeigen.
Krypto-Crash verbrennt Milliarden
Wer in Bitcoin und andere Digitalwährungen investiert, setzt sein Geld stets starken Schwankungen aus. Dass die Kurse langfristig nur den Weg nach oben kennen, ist derzeit schwer zu glauben. Seit Anfang Mai taumeln viele Krypto-Devisen im Sturzflug nach unten. Allen voran der Bitcoin und ebenso andere bekannte Namen. Laut dem Nachrichtenportal Bloomberg gingen zu Spitzenzeiten knapp 200 Milliarden US-Dollar binnen weniger Tage verloren.
Im Umfeld der Kryptowährungen herrscht derzeit keine gute Stimmung vor. Es zeigt sich einmal mehr, dass das dezentrale Geld eben doch nicht unabhängig vom Weltgeschehen agiert. Der Ukraine-Krieg ist dabei nur ein Beispiel. Die hohe Inflation lässt die Lebensmittelpreise und Unterhaltskosten steigen. Da wird entsprechendes Geld aus den Wallets abgezogen, um es lieber für das reale Leben parat zu haben.
Kryptos sind und bleiben Risikoanlagen. Hier sollte wirklich nur so viel investiert werden, dass der Totalverlust zu verschmerzen ist. Denn die geopolitischen sowie konjunkturbedingten Sorgen machen nicht einmal vor sogenannten „Stablecoins“ Halt. Hierbei handelt es sich um Kryptowährungen mit einem festen Tauschverhältnis. Spezielle Preisbindungsmechanismen sollen dafür sorgen, dass der Wechselkurs stets stabil bleibt.
Die meisten Stablecoins verbinden sich eins zu eins mit dem US-Dollar. So auch beim TerraUSD, der lange Zeit sein Versprechen nach Stabilität einhielt. Um diesem Anspruch weiterhin gerecht zu werden, mussten zahlreiche Luna-Coins in den Verkauf gehen. Trotzdem stürzte der Kurs massiv ab.
Coinbase als mahnendes Beispiel
Doch nicht nur die Kryptowährungen selbst sind in Gefahr. Ebenso alles womit sie verbunden sind – allen voran die Wallets auf denen sie gehandelt werden. Das beste mahnende Beispiel liefert der Aktienkurs von Coinbase. Das Allzeit-Hoch rückt in weite Ferne, denn das Wertpapier hat den Großteil davon eingebüßt.
Ein beständiges Vertrauen in Digitalwährungen dürften mittlerweile viele Anleger verloren haben. Anfangs wurde der Bitcoin noch mit Gold als „krisenfeste Lösung“ auf eine Stufe gestellt. Diesen Vergleich dürfte sich nun niemand mehr zutrauen.