Im mobilen Datenverkehr geraten die Funkfrequenzen langsam an ihre Grenzen. Auch LTE und Co ändern daran nur wenig. Irgendwann ist die „Luft voller Daten“, wodurch sich die versprochenen Bandbreiten nicht mehr einhalten lassen. Forscher und Start Ups arbeiten schon an der nächsten Generation. Künftig sollen die Billionen von Datenpaketen auf Laserstrahlen reisen. Ein spannender Ansatz, auch für Investoren. Jedoch birgt die Technologie auch Nachteile.

Wenn der Funk nicht mehr ausreicht

Neueste Funktechnologien scheinen an ihre Grenzen zu stoßen. Entweder geht einfach nicht mehr oder es wird zu kostspielig. Aktuell liegt der Weltrekord bei 36 Gigabyte pro Sekunde. So viel konnten Forscher schon durch die Luft schicken. Zum Vergleich dazu: Forscher des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) erzielten in Oberpfaffenhofen 1,7 Terabyte pro Sekunde. Also fast das 50-fache vom derzeitigen Funklimit.

Deutschland könnte bei dieser neuen Generation der mobilen Datenübertragung eine führende Rolle spielen. Die Mynaric AG gilt als ein Ableger vom DLR. Wolfram Peschko leitet das Unternehmen als Vorstandschef und meint dazu: «Bei Funk gibt es eine physikalische Grenze, die Frequenz ist bei Laser wesentlich höher.»

Vom Unternehmen heißt es, dass man einen anderen Ansatz als die typischen Weltraumfirmen verfolgt. Er spricht damit vom Staat geforderte Projekte an, welche zu langwierig und kostspielig sind. «Wenn die ein Projekt anfassen, dauert das Jahre und wird richtig teuer. Wir kommen aus dem privat finanzierten Bereich, unsere Entwicklungszeiten sind relativ kurz.» Die Lasertechnologie zur Datenübertragung möchten Facebook, Google und Space X für sich nutzen, heißt es.

Datenmenge vervielfacht sich alle paar Jahre

Aktuell, so erklärt Peschko, benötigen wir 10 Gigabyte die Sekunde. In wenigen Jahren könnte der Bedarf schon das Zehnfache betragen. Laser miteinander kommunizieren zu lassen, das gelingt deutlich günstiger als mit Glasfaser. Denn selbst wenn wir von Funkübertragungen sprechen, so braucht es doch immer auch einige Leitungen, welche alles miteinander verbinden.

«Wenn Sie alles vergraben, wird es unglaublich teuer. Hierdurch werden Netzwerke in der Luft mit Hilfe unserer Technologie bis zum Faktor zehn billiger als klassische Netzwerke am Boden.» Unter Zuhilfenahme von Flugzeugen, Satelliten und anderen Technologien, könnte ein „alternatives Internet in der Luft“ geschaffen werden, meint Peschko.

Aber der optische Datenversand hat auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Wolken und Nebel gelten als Feinde, weil sie den Verlauf vom gebündelten Licht stören. Ohne adäquate Lösungen, bleibt alles nur ein Traum oder es muss mit instabilen Verbindungen gerechnet werden. Vor allem aus der Industrie sei die Nachfrage aber sehr hoch.