Mit Beginn der Corona-Krise wandelte sich das Einkaufverhalten weltweit. Um den Kontakt zu anderen Menschen gering zu halten, wurde vermehrt online bestellt. Kleidung, Schuhe, Sportartikel, Möbel und vieles mehr. Doch bei Lebensmitteln machten die Konsumenten lange Zeit einen großen Bogen um den Online-Handel. Nun scheint auch diese letzte Hürde langsam zu fallen. Ein Resultat kreativer Köpfe und deren Konzepten.
Nudeln, Gurke & Co per Mausklick in den Warenkorb
Statt sich nun also durch die Regale der Supermärkte zu schlängeln, wird stattdessen am heimischen PC oder via Smartphone eingekauft. Die Lebensmittel können dann entweder vor Ort kontaktlos abgeholt werden oder gelangen per Transporter bis vor die Haustür.
Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend bestehen bleibt. Zum einen bedeutet er mehr Komfort, zum anderen spart es Zeit und ggf. auch Geld. Für Investoren sind Supermärkte und Express-Lieferdienste von Lebensmitteln eine potentielle Geldanlage geworden. Zumal es sich um ein absolut krisenfestes Geschäft handelt, wie Corona bewies. Denn selbst bei Jobverlust, Krankheit oder in Quarantäne gesteckt, müssen Menschen etwas essen.
In den USA ist dies in Großstädten schon längere Zeit vollkommen normal. Neben frischen Lebensmitteln, werden gern Kochboxen bestellt. Diese beinhalten ein Rezept und alle dafür notwendigen Zutaten. Mittlerweile ermöglichen innovative und nachhaltige Kühlsysteme den Transport im regulären LKW.
Schon ein Viertel bestellt gelegentlich online
Diesem Trend folgen vor allem jüngere Menschen, sodass sich dieser Wandel mit den nachfolgenden Generationen verstärken dürfte. Der Branchenverband Bitkom hat für Deutschland eine Umfrage unter 1.000 Personen im Alter ab 16 Jahren durchgeführt. Demnach bestellten in jüngster Vergangenheit 26 Prozent der Befragten ihre Lebensmittel zumindest gelegentlich online. Der Anteil zwischen den 16- bis 29-Jährigen liegt dabei sogar noch etwas höher.
Interessant ist dabei die Auswahl an Möglichkeiten. So gibt es individuelle erstellte Warenkörbe, aber ebenso auch Abos für Obst- und Gemüsekisten. Manche Hofläden haben sich der Digitalisierung angeschlossen und eine entsprechende Webseite mit Bestellsystem eingerichtet. Dann gibt es auch noch einige Dienstleister bei eBay oder es werden Lieferdienste wie Gorillas in Anspruch genommen.
«Viele Menschen haben während der Corona-Pandemie neue Einkaufswege ausprobiert und erstmals via Internet Lebensmittel besorgt“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Dieser Effekt mündet in einem „anhaltend starken Schub“.