Der Discounter Lidl hat den großen Sprung über den Atlantik gewagt. Aldi hat es vorgemacht, nun will die zweite deutsche Supermarkt-Kette in Nordamerika den Fuß in die Tür bekommen. Die ersten zehn Filialen an der Ostküste sind eröffnet. Damit beginnt Lidl gleich in drei verschiedenen US-Staaten. Binnen zwölf Monaten, will Lidl die Zahl auf 100 Stück ausweiten. Zum Start hat sich das Unternehmen ein bekanntes Gesicht eingeladen.

Aldi vs. Lidl in den USA

Den Konkurrenzkampf der beiden Discounter kennen wir vom deutschen Markt nur zu gut. Nun beginnt derselbe Wettstreit noch in Übersee. Für den Anfang gibt es zehn Supermärkte, verteilt über Virginia, North sowie South Carolina. Weitere Filialen werden den Fokus auf die Ostküste verstärken. Brendon Proctor wurde als Amerika-Chef für Lidl auserkoren. Seit nunmehr zwei Jahren hat Lidl seine Expansion in die USA geplant.

Das Top-Model Heidi Klum wird dafür als Werbeträgerin herhalten. Doch nicht nur das, denn Lidl vertreibt mit ihr bald eine eigene Modekollektion. Ein exklusives Shopping-Angebot, welches die potentiellen Kunden auf Lidl aufmerksam machen soll. Ob dieser Schritt insgesamt wirklich gut überlegt ist, muss sich noch zeigen. Lokalmatadoren wie Walmart und Kroger, haben sowieso schon mit dem Online-Handel zu kämpfen.

Eröffnung „vor dem Zeitplan“

Für die Discounter-Kette läuft der Start scheinbar sehr reibungslos ab. In 2015 eröffnete man seine Basis in Arlington und in 2018 wollte man den US-Markt erobern. Mit der vorzeitigen Startphase „liegen wir vor dem Zeitplan“, wie Proctor erklärte. Er hat vorher die Geschäfte von Lidl in Österreich und später in Irland geleitet. In den USA wollte man vor allem mit frischgebackenem Brot, einem großen Weinsortiment, sowie vielen frischen Produkten aus nachhaltiger Erzeugung, punkten.

Diesen gehobenen Ansprüchen steht das Billig-Discounter-Image entgegen. Denn nur mit Tiefstpreisen hat es Lidl überhaupt geschafft, weltweit in 27 Ländern aktiv sein zu können. Lidl will vor allem durch eine fokussiertere Auswahl gewinnen, während die Konkurrenz auf ein sehr breites Sortiment setzt. Proctor fasst es so zusammen: „Wer braucht 50 Sorten Ketchup?“