Lässt sich ein nachhaltiges Denken mit profitablen Geldanlagen profitieren? Beinahe täglich entstehen neue Finanzprodukte aus dem „grünen Sektor“. Die Rendite muss stimmen, aber bitte nicht zu Lasten der Umwelt. So denken scheinbar immer mehr Anleger

Nachhaltig = mangelhafte Rendite

So sieht es meistens in der Realität aus. Öko-Fonds können in den meisten Fällen nicht mit den klassischen Fonds mithalten. Dennoch wächst das eingesetzte Kapital im deutschsprachigen Raum immer weiter. Der Interessenverband „Forum Nachhaltige Geldanlagen“ stellte fest, dass in 2015 gut 65 Prozent mehr in solche Investments gesteckt wurde. Insgesamt 326 Milliarden Euro flossen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hierhin. Nachhaltige Fonds und andere Geldanlagen interessieren sogar prominente Investoren wie Mark Zuckerberg. Sie wollen ihr Geld für sich arbeiten lassen und gleichzeitig einem gemeinnützigem Zweck dienen.

Und die Fonds-Entwickler antworten mit einem entsprechenden Angebot. Nur allein in Deutschland existiert eine Auswahl von mehr als 300 Stück.

Die Richtlinien variieren

Am einfachsten lässt sich so ein Fonds aus Unternehmen zusammenstellen, nachdem man alle die nicht an Nachhaltigkeit interessiert sind ausschließt. Wer der Umwelt Schaden zufügt oder Kinder für sich arbeiten lässt oder Waffen produziert bzw. diese vertreibt, der fällt schon einmal heraus. Andere suchen genau nach dem Gegenteil, also Firmen mit einer blütenreinen Weste. Am besten wurden sie schon für den Umweltschutz oder andere gemeinnützige Tätigkeiten ausgezeichnet. Die dritte Variante stellt die besten ihrer Branche heraus. Sie arbeiten ethisch und ökologisch einwandfrei und legen die Maßstäbe fest.

Und eben weil die Fonds so unterschiedlich zusammengestellt sein können, herrscht ein schwer durchschaubares Angebot. Durch die hohe Anzahl und dehnbaren Rahmenbedingungen kann sich ein Anleger kaum entscheiden. Nachhaltigkeit wird eben sehr unterschiedlich definiert. Ein Vergleich der Fonds ist somit nahezu unmöglich.
Ironischer Weise wird auch Volkswagen in einigen Nachhaltigkeits-Fonds gelistet und das nach dem Abgasskandal. Oftmals ist das grüne Image auch nur ein Deckmantel, weil man sich damit bei bestimmten Käufergruppen besser vermarkten kann. Es ist nicht unmöglich die wirklich sauberen Fonds dieser Klasse zu finden, aber es braucht einen erfahrenen Manager oder man selbst ist gewillt viel Zeit in die Recherche zu stecken.