Die amerikanische Hotelkette Starwood steht seit einigen Monaten zum Verkauf. Nachdem sich Konkurrent Marriott mit einem Angebot im November gemeldet hatte, stieg ein chinesisches Konsortium ein. Ein Bieterkampf entfachte, den Marriott nun für sich beanspruchen konnte.
Für 13,6 Milliarden gekauft
So viel hat die Hotelkette abschliessend bieten müssen, um die Konkurrenz aus Fernost ausstechen zu können. Zeitgleich verkündeten die beiden Unternehmen, dass sie die Übernahme nun in fast trockenen Tüchern haben. Das Konsortium namens Anbang bot lediglich 13,2 Milliarden Dollar. Bruce Duncan, Vorsitzender bei Starwood, sei zufrieden mit dem Deal und freut sich auf die Fusion. Künftig werden damit die Namen Marriott, Sheraton, Ritz-Carlton und Westin unter einer Führung geleitet. Gemeinsam besitzen sie mehr als 5.500 Hotels weltweit. Mit mehr als 1,1 Millionen Zimmern gilt Marriott nun als grösste Hotelkette überhaupt. Die Übernahme war auch deshalb wichtig, weil man sich nun gegen Alternativen wie Airbnb zur Wehr setzen kann.
Arne Sorenson, Chef von Marriott, erhofft sich bis 2018 einen Synergieeffekt von 250 Millionen Dollar. Die Übernahme drohte am vergangenen Freitag noch zu scheitern, weil der chinesische Versicherer Anbang noch eine Milliarde mehr geboten hatte als Marriott bestes Angebot. Doch auch hier wurde noch einmal neu kalkuliert und nun steht der Deal zur Fusion.
Endgültige Entscheidung im Sommer
Doch ganz perfekt ist die Übernahme erst dann, wenn auch die Aktionäre beider Unternehmen zugestimmt haben. Die wichtigsten Fragen bzgl. eines möglichen Kartells unter den Hotelgruppen seien schon geklärt. Man rechnet mit einer abschliessenden Einigung im Sommer. Für Starwood-Aktionäre gibt es 21 Dollar und 0,8 Marriott-Anteile je Aktie als Ausgleich. Sollte in aller letzter Minute der Deal doch noch platzen, greift nun eine höhere Entschädigungsgebühr die Marriott zu zahlen hat.
Im Moment werden immer mehr Hotels und Hotelketten aufgekauft. Anbang hatte sich hier einen grossen Coup erhofft. Vor kurzem gab es den Zuschlag für die Kette Strategic Hotels & Resorts, was die Gruppe 6,5 Milliarden Dollar gekostet hat. In 2014 hatte man für 2 Milliarden Dollar das Waldorf Astoria von New York übernommen.