Abermals hat Microsoft solide Zahlen geliefert und damit zumindest manche Analysten überrascht. Die Erlöse im vergangenen Quartal sind zufriedenstellend. Trotzdem haben Anleger das Wertpapier kurzzeitig um fast fünf Prozent fallen lassen. Hier lagen die Erwartungen wohl höher.

Starkes Cloud-Geschäft bei Microsoft

Der Gesamtumsatz Ende Dezember wuchs auf 51,7 Milliarden US-Dollar. Microsoft erzielte damit ein Fünftel mehr als im vergleichbaren Zeitraum vor einem Jahr. Für den Technologiekonzern ist es ein Meilenstein, denn noch nie verdiente man mehr als 50 Milliarden in einem Quartal.

Als starkes Zugpferd erwies sich dabei das Cloud-Geschäft. Insbesondere mit „Azure“ konnte ein traumhaftes Wachstum erzielen. Dennoch genügte es den Investoren nicht. Dabei wirkt sich der Corona-Boom weiterhin positiv aus. Schüler, Studenten, Unternehmer sowie Angestellte lernen bzw. arbeiten vermehrt im Home Office. Die dafür notwendigen Speicherkapazitäten werden immer häufiger in die Cloud ausgelagert.

Nicht nur der Umsatz legte zu, mit 18,8 Milliarden Dollar sprang der Gewinn um 21 Prozent an. Zurzeit schwächelt die Aktie ein wenig, nachdem sie im letzten November ihr Allzeithoch markierte. Derzeit liegt sie etwa 16 Prozent unter diesem Wert.  Wobei der momentane Zeitpunkt schlecht gewählt ist, um zu vergleichen. In der vergangenen Woche begann ein Ausverkauf von Tech-Aktien, welcher bis dato anhält.

Neues Investment verunsichert Anleger

Ganz nebenbei möchte Microsoft gewohntes Terrain verlassen. Der Software-Anbieter hat seine Pläne für die Übernahme von Activision Blizzard öffentlich gemacht. Der für „Call of Duty“ und andere Spiele bekannte Entwickler soll dafür 69 Milliarden US-Dollar erhalten. Ein mächtiges Investment in eine ungewisse Zukunft.

Activision Blizzard setzt verstärkt auf das sogenannte „Metaversum“. Dabei soll eine virtuelle Spielwelt von verschiedenen Geräten aus erreichbar sein. Die Vision dahinter: Eine Verschmelzung von realer und digitaler Welt. Microsoft hat bislang weitestgehend gute Erfahrung mit deiner xBox-Spielkonsole gesammelt. Doch dieser teure Zukauf verunsichert manche Anleger zu Recht. Denn so spannend das Metaversum auch klingt, weiß niemand, ob der Videospielmarkt schon bereit dafür ist. Da waren die Übernahmen von Skype und LinkedIn doch deutlich überschaubarer.