Das britische Pfund hat ohnehin schon gegen Dollar und Euro zu kämpfen. Hinzu kommen die Sorgen um einen nicht wirklich klaren Brexit. Schon jetzt wertet die Ratingagentur Moody´s Großbritannien ab. Ein Strudel der Verzweiflung findet kein Ende. Immer häufiger zeigt sich, dass der Austritt aus der EU wohl ein schlechter Plan war.
Therese Mays Rede leitet Abwertung ein
Ganz gespannt haben die Analysten bei Moody´s der Rede von Theresa May zugehört. Sie hat über den Brexit gesprochen und überzeugte damit nicht alle. In der Ratingagentur ging es von „Aa1“ auf „Aa2“ herab. Ein Paukenschlag zum Einstieg ins vergangene Wochenende. Aber auch nicht unbegründet. Moody´s meint, dass sich die finanzielle Situation „erheblich verschlechtert“ hat.
So sei mit steigenden Schulden zu rechnen. Ob die Konsolidierung geschafft wird, daran zweifelt die Agentur zunehmend mehr. Wenn es dann zum EU-Austritt in 2019 kommt, dürfte dies eine weitere Abschwächung der Wirtschaftsleistung ergeben, so die Einschätzung. Das neue Rating sei aber „stabil“, sodass in nächster Zeit mit keiner weiteren Abwertung gerechnet werden muss.
Auch wenn sie kein Top-Rating mehr besitzt, so gilt UK immer noch als für Geldanleger geeignet. Seitens der Regierung verteidigte man sich. Moody´s habe sich zur Analyse auf veraltete Daten bezogen.
Kaum neue Informationen durch May
May durfte im italienischen Florenz eine Rede halten. Ihre Zuhörer erhofften sich konkrete Angaben zum Brexit und wie man diese angehen wolle. Doch sie gab nicht viel Neues bekannt. Anleger im Devisenhandel reagierten darauf enttäuscht. Schon vor der Rede war das Pfund im Kurs gefallen.
Mit der Abstufung ging es weiter bergab. Am Freitag erzielte das britische Pfund ein Tagestief von 1,3451 US-Dollar. Ebenso musste man im Wechselkurs zum Euro ein dickes Minus akzeptieren.