Elon Musk wurde um eine Telefonkonferenz mit einigen Analysten gebeten. Sie stellten „uncoole“ Fragen, aber der Tesla-Chef wusste sich zu wehren. Manche halten ihn deshalb für einen Sturkopf. Weshalb die Aktie des visionären Elektrokonzerns nach unten rauscht. Doch Musk hält an seiner Meinung fest und liefert fragwürdige Argumente dafür.

Visionär, Pionier & schwerer Charakter

Für Musk steht mit Tesla seit Jahren viel auf dem Spiel. Schwarze Zahlen zu schreiben, dass fällt dem Pionier für E-Autos ziemlich schwer. Wenn dazu Analysten immer wieder dieselben Fragen stellen, wird er ausfallend. So soll er nun während einer Telefonkonferenz wie folgt geantwortet haben: „Nächster, nächster, langweilige Fragen von Dummköpfen sind nicht cool.“ Womit der 46-Jährige auf eine Frage zu den Kapitalinvestitionen reagiert hatte.

Ein anderer in der Konferenz wollte sich nach über die Reservierungen zum neuen Model 3 erkundigen. Als neues Zugpferd für die Mittelklasse angepriesen, soll es für große Umsätze und Gewinne sorgen. Doch während der Produktion kam es wiederholt zu Problemen. Auch diesen Fragen ist er mittlerweile überdrüssig. „Sie machen mich fertig“, kommentierte Musk.

Seiner Ansicht nach stellen die Analysten eben genau diese Fragen, weil sie damit die schlechten Aktien-Bewertungen bei Tesla rechtfertigen wollen. Zu Kapitalinvestitionen habe Tesla schon im Bericht zu den Quartalszahlen Auskunft gegeben. Etwa eine halbe Million Vorbestellungen seien schon zum Model 3 eingegangen. Man arbeite auf das Volumen von 5.000 Fahrzeugen pro Woche hin. Trotzdem braucht es dann noch knapp zwei Jahren, um diese Aufträge vollständig vom Band rollen zu lassen.

Positive Quartalszahlen hatten die Tesla-Aktie beflügelt. Mit dem ungewöhnlichen Verhalten des Konzernchefs, drehte sich das Wertpapier ins Minus. Noch während der Schaltung stürzte es um mehr als fünf Prozent ab.

Leerverkäufe als strategisches Ziel?

Musk habe zudem bemerkt, dass es bei seinem Elektro-Unternehmen häufig zu Leerverkäufen kommt. Anleger rechnen mit sinkenden Aktienkursen und veräußern ihre ausgeliehenen Aktien. Um sie dann hoffentlich vor der Rückgabe günstiger an der Börse zu erhalten.

Der Tesla-Chef bedient sich dieses Arguments schon länger. Anleger wollen bewusst den Aktienkurs drücken. Schlechte Stimmung sei zu strategisch gewählten Zeitpunkten typisch.

Jene zwei Analysten, denen er ins Wort fiel, wollten sein Unternehmen aber keinesfalls abwerten. Sie sprechen sich für ein Halten der Aktien aus. Und die Reservierungen sind mit einer Anzahlung verbunden. Sollte es zu Stornierungen kommen, muss Tesla diese Beträge erstatten.

Im Moment verzeichnet der Konzern hohe Verluste. Was zu Spekulationen über schwindende Barreserven führt.