Im Frühling 2014 ging Netflix an die Börse. Der US-Streamingdienst genießt seitdem einen relativ konstant steigenden Kurs. Jedoch wird die Konkurrenz immer stärker und so muss sich der Dienstleister neue Wege erschließen. Nun nimmt Netflix die Gaming-Branche ins Visier und plant eine massive Erweiterung seines Angebots.

Neue Geschäftszweige für mehr Umsatz

Während das Streaming-Geschäft recht stabil läuft, schaut sich Netflix um. Im Juni ging der eigene Merchandise-Shop für Fanartikel an den Start. Womöglich hat sich das US-Unternehmen hierbei an Disney orientiert, um eine zusätzliche Einnahmequelle zu schaffen.

Auch ins Gaming-Geschäft möchte Netflix einsteigen. Dafür holte man sich den Experten Mike Verdu ins Boot, welche zuvor bei Facebook arbeitete. Noch steckt die Idee in den Kinderschuhen, heißt es. Geplant sei eine Streaming-Plattform für Videospiele. Ähnlich wie es Google mit seinem Dienst Stadia auf die Beine gestellt hat. Jedoch mit dem Unterschied, dass die Inhalte ganz ohne Aufpreis im monatlichen Abo enthalten sein sollen. Ob sich das für Netflix rechnet?

Jedenfalls greift Netflix damit einen Trend auf. Nämlich Videospiele nicht mehr physisch zu besitzen, sondern über Server laufen zu lassen. Dadurch sind Nutzer weitestgehend unabhängig von leistungsstarker Hardware.

Nutzerwachstum bei Netflix verlangsamt sich

Durch diese neue Idee, konkurriert Netflix aber zugleich mit noch mehr Plattformen (Microsoft, YouTube etc.). Im zweiten Quartal bis Ende Juni, wuchs die Zahl der neuen Abonnenten nur noch um 1,5 Millionen. Für das laufende Quartal sollen 3,5 Millionen hinzu kommen. Aktuell steht Netflix damit bei 209 Millionen zahlenden Kunden und liegt hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück. Hier ist anzumerken, dass viele Blockbuster Pandemie-bedingt ausbleiben bzw. verschoben werden. Was die aktuellen Zahlen in einem verzerrten Bild darstellt. Der Nettogewinn für das abgelaufene Quartal kletterte trotzdem um fast 90 Prozent nach oben (1,4 Milliarden US-Dollar).

Auch deshalb sei die Expansion in neue Märkte so wichtig. Zwar werde der Corona-Effekt noch eine Weile andauern, doch für die Zeit danach gilt es vorbereitet zu sein. Netflix-Chef Reed Hastings kommentierte es so: „Die Wachstumsstory bleibt intakt, zumindest für die nächsten Jahre!“ Er sieht seinen Streaming-Dienst gut aufgestellt und sorgt sich wenig um die aufstrebende Konkurrenz. „Wir sehen keinen großen Gegenwind durch neue Streaming-Wettbewerber“, so Hastings.