In den vergangenen Wochen rauchten beim Streamingdienst Netflix die Köpfe in der Chefetage. Seit Jahresbeginn hat die Aktie etwa 47% verloren. Auf kurze Erholungsphasen folgten weitere Talfahrten. Doch seit dem Juli geht es langsam bergauf. Grund dafür sind verschiedene Entscheidungen von großer Tragweite. Dennoch hat das Wertpapier noch einen weiten Weg vor sich.

Corona-Bonus für Netflix definitiv vorbei

Noch vor einem Jahr schrammte die Netflix-Aktie knapp an der Grenze zu 700 US-Dollar pro Stück vorbei. Aktuell ist sie nur etwa ein Drittel davon wert. Die Corona-Pandemie erzielte damals noch ihre Wirkung, weil viele Menschen vermehrt im Home Office arbeiteten. Auch Lockdown gab es zu dieser Zeit noch, sodass überwiegend nach Hobbys in den eigenen vier Wänden gesucht wurde. Dann setzt Anfang 2022 der rapide Kursverlust ein, welchem der Streamingdienst seitdem die Stirn bietet. Dabei scheinen sich langsam erste Erholungsanzeichen zu festigen.

  1. Netflix arbeitet an einer Lösung, um seinen Service kostenfrei bereitstellen zu können. Dann jedoch mit wiederkehrenden Werbeeinblendungen für nicht zahlende Nutzer. Dadurch dürften sich Umsatz und Gewinn mittelfristig nach oben entwickeln.
  2. Außerdem geht der Streamingdienst gegen das übereifernde Account Sharing vor. Bislang konnten zahlende Nutzer ihr Passwort relativ freizügig mit anderen teilen. Was zu erheblichen finanziellen Nachteilen bei Netflix führte.

Durch diese zwei Maßnahmen erhofft sich der Dienstleister nicht nur mehr aktive Nutzer, sondern ebenso ein nachhaltigeres Wachstum in allen Bereichen. Dafür erhielt Netflix lobende Worte aus verschiedenen Richtungen. Eine Analystin der Bank of America stufte das Wertpapier nun als „Kauf“ ein.

Wie viel Potential steckt noch in Netflix?

Das Streamingangebot ist in Dutzenden von Ländern vertreten. Dort nimmt Netflix sehr häufig die Spitzenposition ein. Zeitgleich gelten diese Märkte jedoch als weitgehend gesättigt. Während die Konkurrenz nicht schläft und ihre Reichweite ebenfalls ausbaut.

Kurzfristig bleibt zu hoffen, dass es gelingt, einen Großteil des kostenfreien Account Sharings in zahlende Neukunden zu verwandeln. Ergänzend kämen dann die Einnahmen aus der kostenlosen Nutzung hinzu, welche durch Werbung finanziert wird. Beide Maßnahmen dürften dazu führen, dass Unternehmen bei Netflix mehr Geld ausgeben.

Für Aktionäre ist dies eine Chance für großen Auftrieb und vielleicht rückt sogar bald ein neues Allzeithoch der Aktie in Sichtweite.