Nur noch wenige Tage, dann wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Der wohl mächtigste Mann der Welt, wird dann für vier Jahre regieren. An den Börsen wünscht man sich einen eindeutigen Wahlsieg. Wer das Rennen macht, scheint dabei nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Jetzt wurden die Wirtschaftsdaten aus dem Sommer veröffentlicht. Deren positive Tendenz dürfte nicht nachhaltig sein, Trump aber dennoch in die Karten spielen.

Drittes Quartal zeigt starkes Wachstum

In den vergangenen Wochen gab es viele Umfragen. Anfangs lag Joe Biden im niedrigen zweistelligen Bereich deutlich vorn. Dann schrumpfte sein Vorsprung und nun herrscht große Ungewissheit, wie die US-Wahl am kommenden Dienstag (3. November 2020) ausgehen dürfte.

Noch sitzt Trump im Weißen Haus und könnte von den nun vorliegenden Zahlen profitieren. Das zurückliegende dritte Quartal erzielte im Vergleich zu den Monaten April bis Juni ein BIP-Wachstum von 33,1 Prozent. Dabei handelt es sich um eine erste Schätzung des Bruttoinlandprodukts. Wobei die Herangehensweise an diese Konjunkturdaten in den USA anders aussieht. Auf europäische Verhältnisse umgemünzt, stünde hier ein Plus von 7,4 Prozent.

So oder so, ging es für die USA wirtschaftlich ein gutes Stück bergauf. Allerdings verwässert diese Leistung, in Anbetracht der Lage im zweiten Quartal. Damals traf die Corona-Krise die USA mit voller Härte. Zeitweise befand sich das gesamte Land im Lockdown. Da war es vergleichsweise einfach, im dritten Quartal wieder zu wachsen.

Bereits in den Monaten Januar bis März spürte die USA erhebliche Auswirkungen. Das BIP brach um 31,4 Prozent ein. Ein Tiefflug wie er noch nie aufgezeichnet wurde. Bis Ende September sank die Arbeitslosenquote auf 7,9 Prozent, nachdem sie im April knapp 15 Prozent erzielte. Ein guter Trend, doch noch weit von den 3,5 Prozent zu Zeiten vor der Pandemie entfernt.

Rekordwachstum auf dem Papier

Der noch amtierende US-Präsident Donald Trump hatte seinen Wählern ein Rekordwachstum versprochen. Auf dem Papier sieht es jetzt ganz danach aus. Doch muss es sich im vierten Quartal fortsetzen und zudem spürbar in der Bevölkerung werden. Also in erster Linie mit mehr Beschäftigung und angemessenen Löhnen. Trotzdem kommt dieser Bericht für ihn genau zur rechten Zeit. Damit kann Trump bei seinen Wählern punkten.

Eine Prognose der Fed hingegen, könnte ihm die triumphale Suppe versalzen. Sie sagt ein Minus der Wirtschaftsleistung von 3,7 Prozent in 2020 vorher. Trump möchte nach seiner Wiederwahl die ergriffenen Corona-Maßnahmen weitreichend aufheben. Mit einem Joe Biden würden sie beibehalten und ggf. noch verschärft werden.