Der US-Flugzeugbauer Boeing hat mit zwei schweren Abstürzen seiner neuen Maschine vom Typ 737 Max 8 zu kämpfen. Schon vorbörslich sackte die Boeing-Aktie deshalb um fast neun Prozent ab. Kurz davor gab es die Nachricht, dass chinesische Airlines vorerst auf den Einsatz dieser Maschinen verzichten werden. Nun muss Boeing reagieren und nachbessern.

Das ist geschehen

Es begann mit dem Absturz einer Boeing 838 Max 8 über Indonesien. Ein Flugzeug der Gesellschaft Lion Air stürzte vor der indonesischen Küste ab. 189 Menschen verstarben.

Am Sonntagmorgen brach eine Maschine der Ethiopian Airlines von Addis Abeba auf. Ihr Ziel in Nairobi erreichte sie leider nie. 157 Insassen kamen ums Leben. Das neue Zugpferd es US-amerikanischen Flugzeugherstellers hat nun einen herben Vertrauensverlust erlitten.

Für Chinas Luftfahrtbehörde galt es zu handeln. Maschinen des Typs Boeing 737 Max 8 dürfen bis auf Weiteres nicht starten. Diese Auflage wurde an alle chinesischen Fluggesellschaften weitergeleitet. Immerhin ginge es um die „Sicherheit der Flüge“. Mit Verweis auf die Ethiopian Airlines, welche ebenso reagierte.

Die Absturzursache muss noch geklärt werden, aber wenn derselbe Flugzeugtyp zweimal in kurzer Zeit schwer versagt, läuten die Alarmglocken. Für Aktionäre von Boeing brechen nun düstere Zeiten an.

Beim Vorfall in Indonesien letzten Jahres, kritisierten Luftfahrtexperten den Hersteller. Er habe die Fluggesellschaften und deren Piloten nicht genug geschult. Dabei beziehen sie sich auf ein neues System gegen Strömungsabrisse und wie dieses zu handhaben ist. Generell könnte das Pilotentraining für die neue Boeing 737 Max 8 besser gestaltet sein, hieß es.

Fragen zur Sicherheit

Boeing selbst sollte nun als erster den oder die gravierenden Fehler entdecken. Zwei Abstürzte mit knapp 350 Todesopfern sind keine Kleinigkeit. Im Januar 2016 kam es zum Erstflug, vor zwei Jahren begann ihre Auslieferung. Von den über 5.000 bestellten Maschinen, waren Ende Januar schon 350 Stück ausgeliefert. Boeing bewirbt die 737 Max 8 mit einem besonders sparsamen Motor.

Ein wichtiges Sicherheits-Update sollte schon längst verfügbar sein. Im Februar erklärte Boeing, dass es dabei zu Verzögerungen kommt. Dabei wollte man die Software nach dem Absturz der Lion-Air-Maschine in Indonesien möglichst schnell ausbessern. Das geplante Update bezieht sich auf das automatisierte Flugsteuerungssystem.