Im Februar erreichte die Nike-Aktie ihr Allzeithoch von 96,25€. Seit Ende 2014 stieg das Wertpapier in gutem Tempo und war bei Anlegern beliebt. Gerade wegen der kontinuierlichen Dividende. Doch dann kam im März Corona und veränderte alles. Zwischenzeitlich war die Aktie nur noch 56,37€ wert. Eine relativ zügige Erholung setzte wieder ein. Beinahe konnte Nike an den alten Rekord anknüpfen. Doch die neuesten Zahlen verdeutlichen, wie schwer Covid-19 den Konzern getroffen hat.

Geschlossene Geschäfte & abgesagte Sportevents

In erster Linie wurden die Umsätze von Nike durch die geschlossenen Filialen schwer getroffen. Weltweit kam es zu massenhaften Absagen von Sportveranstaltungen. Neue Bekleidung benötigten die Athleten demnach nicht. Nun hat Nike zum abgelaufenen Geschäftsquartal bis Ende Mai aktuelle Zahlen vorgelegt. Der Adidas-Konkurrent erklärte gestern, dass in den vergangenen drei Monaten ein Verlust von 790 Millionen US-Dollar entstand. Im Vorjahreszeitraum erzielte Nike dagegen noch ein Plus von 989 Millionen Dollar.

Mit 6,3 Milliarden Dollar verloren die Erlöse 38 Prozent an Boden. Immerhin erklärte das Unternehmen, die Online-Verkäufe um 75 Prozent gesteigert zu haben. Damit ließen sich die Verluste aus dem Einzelhandel jedoch nicht ausgleichen.

Doch nicht nur das zurückliegende Quartal, sondern das gesamte Geschäftsjahr fällt wegen Corona mies aus. In den letzten zwölf Monaten verringerte sich der Umsatz um vier Prozent. Von den 37,4 Milliarden Dollar blieben nur noch 2,5 Milliarden als Reingewinn übrig. Ein sattes Minus von 37 Prozent!

Erwartungen der Analysten unterboten

In den vergangenen Monaten gab es wohl kaum jemanden, der Nike ein tolles Quartal zugerechnet hätte. Allerdings waren die meisten Analysten immerhin von schwarzen Zahlen ausgegangen. Die Enttäuschung an der Wall Street war deutlich spürbar. Die Aktie rutschte binnen weniger Stunden von 90€ auf 87€ ab.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt jedoch. Neben dem wachsenden Online-Handel, durften mittlerweile fast alle Nike-Filialen wieder den Verkauf aufnehmen. Vorstandschef John Donahoe zeigt sich optimistisch: „Wir sind einzigartig positioniert, um Wachstum zu erzielen.“