Gold als vermeintlich sicheren Hafen haben die Anleger in den letzten Jahren gemieden. Nun läuten die Notenbanken eine Trendwende ein. Sie treiben damit den Preis für das Edelmetall nach oben. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
10% in knapp sechs Monaten
So sieht die Zwischenbilanz für den Goldpreis aus. So ein kräftiges Wachstum gab es schon lange nicht mehr. Aktuell zahlt der Anleger etwa 1.320 US-Dollar pro Feinunze Gold. Politische Unsicherheiten, gerade jene die aus den USA kommen, können als ein Antrieb genannt werden. Zweitens kaufen die Notenbanken reichlich Gold als Reservewährung ein.
Ihre Zukäufe in den vergangenen Monaten lagen auf einem Niveau, welches mit den 1970er Jahren vergleichbar ist. Damals existierte noch der Goldstandard unter den Zentralbanken. Damals konnten Banken ihre Noten jederzeit in Gold umtauschen. Heute weiß man, dass Gold keine stabile Währungsalternative darstellt.
Dennoch zeigen sich die Notenbanken erneut vom Edelmetall begeistert. Bis zum Allzeithoch jenseits der 1.900 US-Dollar ist der Goldpreis noch weit entfernt. Danach erfolgte die überwiegende Talfahrt bis zum heutigen Standpunkt.
Viele hatten vermutet, dass die massive Geldflut der Notenbanken die Inflation beflügeln würde. Dies ist so nicht eingetreten und Anleger verloren ihr Interesse an Gold als Inflationsschutz. Ein logischer Schluss, welcher sich durch das begrenzte Angebot des Edelmetalls ergibt.
Gold gewinnt an Stärke zurück
Nun will die US-Notenbank Fed in 2019 den Leitzins unberührt lassen oder nur minimal anheben. An den Börsen herrscht eine Stimmung zwischen Nervosität und Erholung. Niemand weiß genau, wo das politische Geschehen hinführen wird. Der Handelsstreit mit China ist noch nicht aus der Welt. Da klopft die USA schon in Europa an.
Eine andere Theorie stellt die Aktienkäufer in den Mittelpunkt. Aufgrund der weitreichenden Nullzinspolitik, haben sie mehr Risikobereitschaft gezeigt. Um ihr Portfolio besser zu diversifizieren, legen sie sich ein wenig physisches Gold in den Tresor. So verweilt allein in den Zentralbanken ein Bestand von mehr als 30.000 Tollen Gold.