Das Startup Number 26 bietet mit seiner App die Möglichkeit Zahlungsströme zu bündeln. Die Anwendung vereint diverse Services und auch das Senden von Geld an Freunde ist möglich. Nun hat sich Number26 eine Banken-Lizenz gesichert und benennt sich daraufhin in N26 um.
Ein großer Schritt gegen die Konkurrenz
N26-Gründer Valentin Stalf teilte mit, dass sein Unternehmen nun eine Vollbanklizenz erhalten habe. Die Finanzaufsicht Bafin hat für das Berliner Startup grünes Licht gegeben. Bislang konnte man in erster Linie nur ein Online Girokonto anbieten. Die technische Infrastruktur löste bis jetzt die bayrische Wirecard Bank. Künftig kann Number26 seine Geldgeschäfte aus eigener Hand abwickeln.
Das eröffnet neue Wege, bspw. um die mobilen Geldgeschäfte mit Kreditangeboten auszuweiten. Bislang zählt die App rund 200.000 Nutzer in acht Ländern. N26, wie sie sich nun nennen, zählt zu den Finanztechnologie-Startups, kurz „Fintechs“. Mit eben solchen will man nun unter der Vollbanklizenz verstärkt zusammen arbeiten. Das dürfte den klassischen Banken nicht gefallen, sollte der Kundenstamm weiter anwachsen. Denn das Bezahlen mit dem Mobilgerät liegt stark im Trend.
Nun besitzt man «die Basis dafür, dass wir international expandieren können», so Stalf. Zunächst will man sich in ganz Europa etablieren. «Wir können heute ein Girokonto anbieten, dass fünf bis zehn Mal günstiger ist als bei einer traditionellen Bank. Wir glauben, dass die Filiale der Zukunft das Smartphone sein wird», meinte er. Dies gilt es nun zu beweisen.
Reichster Mann Asiens vertraut N26
Li Ka-Shing gilt als der reichste Mann Asiens und er hat sich an einer Finanzierungsrunde für N26 mit 40 Millionen Dollar beteiligt. Auch einige Vorstände wie jene von Zalando und Axel Springer sind mit dabei. Sogar PayPal-Mitgründer Peter Thiel ist an Bord gegangen, weil er an das Konzept glaubt.
Scharfe Kritik gab es zuletzt aber auch. Gut 500 Kunden wurde bei N26 das Konto gekündigt, weil sie den kostenlosen Service des Geldabhebens zu oft genutzt hatten. Wenn Kunden in Banken oder Discountern Bargeld mitnehmen wollten, übernahm der Service alle Kosten dafür. Dieses Angebot wurde nun eingeschränkt, bleibt aber weiterhin gratis.