Öl-Aktien wieder im Aufwind

Schon vor der Corona-Krise hatte der Ölpreis mit seinem stets niedrigen Niveau zu kämpfen. Dann kam die Pandemie in 2020 und mit ihr rauschten die Kurse der Öllieferanten bergab. Doch nun zeichnet sich eine Trendwende ab. Das hohe Impftempo in den USA hat große Fortschritte erzielt. Auch in China rechnet man wieder mit einem soliden Wirtschaftswachstum. Demnach sollte auch die Zahl der Abnehmer in den nächsten Wochen steigen. Ganz zur Freude von Shell, BP & Co.

Bedarf an Öl und Gas wächst rasant

Die aktuellen Zahlen erinnern ein wenig an die Zeit vor der Pandemie. Umsätze und Gewinne überzeugen die Anleger. Shell verzeichnete mit 3,2 Milliarden ein um 13 Prozent besseres Ergebnis. Damit konnte der Ölkonzern zwar nicht an sein Niveau von 2019 anknüpfen, doch der Aufwind ist deutlich. Wobei Shell auch Vermögenswerte veräußerte und somit der Gewinn nicht allein auf dem Ölverkauf basierte. Trotzdem ein Grund zur Freude für alle Shell-Anleger. Die Dividende wird um vier Prozent angehoben.

Bei BP belief sich der Nettogewinn auf 2,6 Milliarden Euro (Vorher: 790 Millionen). Der britische Ölkonzern profitierte vor allem vom starken Erdgasgeschäft. Zusammen mit der Ankündigung, die Rückkäufe von Wertpapieren im dritten Quartal aufrecht erhalten zu wollen.

Ebenso positiv lief es für Total. Das französische Unternehmen erzielte 3 Milliarden Euro und somit ein Plus von 69 Prozent. Zukünftig läuft der Konzern unter dem Namen TotalEnergies.

Schwenk auf erneuerbare Energien lohnt sich

Doch auf lange Sicht werden Öl und Gas nicht mehr die treibenden Rohstoffe der Konzerne bleiben. Das Umdenken in erneuerbare Energien hat begonnen. Total kündigte bspw. an, bis zu 13 Milliarden Euro in diese neue Sparte investieren zu wollen.  Ob die Ölkonzerne damit auch in Zukunft noch so traumhafte Dividenden bieten können, bleibt offen.

Bis dahin behalten Anleger die Entwicklung der Ölpreise im Auge. Die Nordseesorte Brent steht derzeit bei etwa 67 US-Dollar. Damit ist der Kaufpreis weit von seinem Tiefpunkt vor einem Jahr (ca. 16 Dollar je Barrel) entfernt.