Die Zahl der offenen Stellen ist im Juli gesunken und liegt nun mehr als 1 Million unter dem Vorjahreswert, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch mit. Es gibt jetzt 7,7 Millionen offene Stellen. Was einem Rückgang von 200.000 gegenüber den nach unten korrigierten 7,9 Millionen im Juni entspricht.
Verlangsamung des Arbeitsmarktes wie gewünscht & erwartet
Der größte Rückgang ergab sich im Gesundheits- und Sozialwesen. Insgesamt ist die Zahl der offenen Stellen in diesem vergangenen Jahr um 1,1 Millionen gesunken. Der Bericht bestätigt die Verlangsamung des Arbeitsmarktes, welche sich in diesem Jahr entwickelt hat. Sie ist Teil der Berechnung, die die Federal Reserve bei ihrer Entscheidung zur Senkung der Zinssätze in zwei Wochen verwenden wird.
„Wir sehen weiterhin, dass sich der Markt stabilisiert und zu normaleren Einstellungsmustern zurückkehrt“, meint Amy Glaser, Senior Vice President bei Adecco. Was Arbeitssuchende betrifft, fügt sie hinzu: „Es besteht weiterhin Interesse an flexiblen Arbeitszeiten und es gibt einen Anstieg bei der Einstellung junger Leute. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Leute den Job wechseln, ist geringer.“
Da die Inflation im Einklang mit dem Ziel der Fed von 2 % pro Jahr liegt, liegt der Fokus nun voll und ganz auf dem Arbeitsmarkt. Am morgigen Freitag wird der wichtige monatliche Bericht über die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft für August voraussichtlich zeigen, dass rund 145.000 Arbeitsplätze entstanden sind. Nachdem der Juli mit 114.000 schlechter als erwartet ausgefallen war.
Lohnwachstum nahm ebenfalls ab
Aktuelle Daten von Paychex, einem Anbieter von Personaldienstleistungen für Unternehmen, zeigen, dass sich auch die Löhne abschwächen. „Das Wachstum der Stundenlöhne (2,89 %) fiel zum ersten Mal seit Januar 2021 unter 3 %.“ Dies ist nachvollziehbar, während das Gewinnwachstum im August um 1,91 % zurückging.
„Der Beschäftigungsbericht für August sollte die Fed auf Kurs für eine Zinssenkung um 25 (Punkte) bei ihrer Sitzung im September halten“, sagte Lydia Boussour, leitende Ökonomin bei EY-Parthenon. Sie fügte hinzu, dass „das Beschäftigungswachstum im Laufe des Jahres wahrscheinlich unterdurchschnittlich bleiben wird …“.
Vizepräsidentin Kamala Harris hofft, dass die Wirtschaft bis zur bevorstehenden Wahl auf Wachstumskurs bleibt, da sie in dieser Frage bei den Wählern Zugewinne verzeichnen konnte. Verglichen mit der negativen Einschätzung der Wirtschaft durch die Amerikaner während eines Großteils der Amtszeit unter Präsident Joe Biden. Der ehemalige Präsident Donald Trump hat ihre Wirtschaftsvorschläge jedoch als zu sozialistisch angegriffen.