Der Preisindex für die privaten Konsumausgaben, ohne Lebensmittel- und Energiepreise, stieg im Monatsvergleich um 0,2 Prozent und im Jahresvergleich um 3,5 Prozent. Beide Kennzahlen entsprechen den Erwartungen. Das persönliche Einkommen als auch die Ausgaben stiegen im Oktober um 0,2 Prozent und deckten sich ebenso mit den Schätzungen. Dies deutet darauf hin, dass die Verbraucher mit der Inflation Schritt halten. Dafür enttäuschte die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Die Fed kommt ihrem Ziel näher
Beide Zahlen stimmten mit dem Dow-Jones-Konsens überein und lagen unter den jeweiligen Werten von 0,3 Prozent bzw. 3,7 Prozent im September.
Die Gesamtinflation blieb im Monatsverlauf unverändert und lag im Zwölfmonatszeitraum bei 3,0 Prozent, wie aus der Veröffentlichung hervorgeht. Die Energiepreise fielen im Monatsverlauf um 2,6 Prozent, was dazu beitrug, die Gesamtinflation unter Kontrolle zu halten, auch wenn die Lebensmittelpreise um 0,2 Prozent stiegen.
Die Warenpreise gingen um 0,3 Prozent zurück, während die Preise für Dienstleistungen um 0,2 Prozent zulegten. Auf der Dienstleistungsseite waren internationale Reisen, Gesundheitsversorgung sowie Verpflegung und Unterkünfte die größten Gewinner. Bei den Gütern war Benzin der Spitzenreiter.
Während die Öffentlichkeit den Verbraucherpreisindex des Arbeitsministeriums als Inflationsmaß genauer beobachtet, bevorzugt die Fed den PCE-Kernwert. Bei der ersten Messgröße geht es in erster Linie um die Kosten von Waren und Dienstleistungen, bei der zweiten um die tatsächlichen Ausgaben der Menschen unter Berücksichtigung des Verbraucherverhaltens bei Preisschwankungen. Der Kern-VPI lag im Oktober bei 4,0 Prozent, während der Gesamtindex 3,2 Prozent betrug.
Die Märkte hatten bereits die Wahrscheinlichkeit eingepreist, dass die Fed in diesem Zyklus mit der Zinserhöhung fertig sein wird. Der PCE-Wert könnte zusammen mit Anzeichen einer Lockerung am Arbeitsmarkt diese Haltung festigen. Neben der Erwartung, dass die Zinserhöhungen vorbei sind, preisen die Märkte auch schon Zinssenkungen in Höhe von fünf Viertelprozentpunkten im Jahr 2024 ein.
Mehr Anträge auf Arbeitslosenhilfe
In weiteren Wirtschaftsnachrichten stiegen am Donnerstag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 218.000. Was einem Anstieg von 7.000 gegenüber dem Vorzeitraum entspricht, jedoch leicht unter der Schätzung von 220.000 liegt. Allerdings stiegen die laufenden Anträge, die eine Woche zurückliegen, auf 1,93 Millionen. Ein Anstieg von 86.000 und der höchste Stand seit dem 27. November 2021, wie das Arbeitsministerium mitteilte.
„Die Fed ist vorerst in der Warteschleife, aber ihr Kurs auf Zinssenkungen rückt immer näher“, sagte Bill Adams, Chefökonom der Comerica Bank. „Die Inflation verlangsamt sich eindeutig und der Arbeitsmarkt schwächt sich schneller ab als erwartet.“