Bereits Ende August war die Zukunft vom Fitnessgeräte-Hersteller Peloton ungewiss. Die Quartalszahlen überzeugten die Anleger nicht. Außerdem steigt die Konkurrenz stetig und die Fitnessstudios sind vielerorts wieder geöffnet. Der Corona-Boom aus 2020 ist verebbt. Was auch die neuesten Zahlen belegen, welche Peloton in Aussicht stellt. Aktionäre des Unternehmens suchen inzwischen das Weite.
Prognose drastisch gekürzt
Manche Anleger hatten vielleicht die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich ihr Investment noch erholen könnte. Doch die Bilanz sieht ernüchternd aus. Von den einst anvisierten Jahreserlösen um die 5,4 Milliarden US-Dollar, rechnet Peloton jetzt höchstens noch mit 4,8 Milliarden. Im nachbörslichen Handel verlor das Wertpapier weit im zweistelligen Bereich.
Der positive Corona-Effekt ist für den Sportartikelhersteller nun definitiv vorbei. Bei Peloton kaufen sich Fitness-Liebhaber nicht nur die Geräte (Fahrräder, Laufbänder etc.), sondern schließen in der Regel auch ein Abonnement ab. Denn Peloton setzt auf das interaktive Training mit Coaches, welche am anderen Ende der Leitung ihre Teilnehmer anfeuern.
Doch mit immer mehr wiedereröffneten Fitnessstudios, sinkt das Interesse am Training in den eigenen vier Wänden. Peloton ist mit seinem Konzept der Zeit entweder noch ein Stück voraus oder das Interesse für diese Art von Personal Training fällt geringer aus als erwartet. Bei Peloton endet das Geschäftsjahr im Sommer. Bis Mitte 2022 sollen es bis zu 3,45 Millionen Abonnenten werden. Auch hier rudert das Unternehmen deutlich zurück (zuletzt 3,63 Millionen).
Wachsende Konkurrenz & Rückschläge
Das Peloton-Konzept ahmen zudem immer mehr Hersteller nach. Dies zwingt die Aktiengesellschaft dazu, die Preise für seine Bikes zu senken. Das Alleinstellungsmerkmal ist dahin und somit sieht sich Peloton mit vielen Herausforderungen konfrontiert.
Doch ein kleiner Lichtblick bleibt. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um sechs Prozent an. Doch die 805,2 Millionen Dollar genügten nicht für schwarze Zahlen. Peloton deklarierte einen Verlust von 376 Millionen. Dies sei unter anderem auf höhere Logistik-Kosten zurückzuführen. Zusammen mit den Preissenkungen, ergibt sich ein äußerst angespanntes Verhältnis zu den Anlegern.