Die weltweiten Lieferengpässe bekommen nicht nur die Technikbranche und Autobauer zu spüren. Ebenso viele Konsumgüter leiden darunter und das sorgt mancherorts schon für so manch leeres Regal. Durch die ungewollte Verknappung steigen nun auch die Kaffeepreise deutlich an. Ein wahrer Kaufrausch hat begonnen und befeuert somit das Phänomen zusätzlich.

Lieferprobleme fordern Händler heraus

Wer erinnert sich nicht an die leeren Regale, in denen zu Beginn der Corona-Pandemie das Toilettenpapier fehlte. Jetzt geschieht dasselbe mit Kaffeebohnen und verwandten Produkten. Jedoch geht der große Leerkauf dieses Mal nicht von den privaten Konsumenten aus. Stattdessen decken sich Händler sowie Unternehmen im großen Stil damit ein. Aus Panik, sie könnten bald nichts mehr anbieten.

Dies sorgt für einen konsequenten Preisanstieg. Die „Financial Times“ berichtete, dass die Kaffeepreise an den Futures-Märkten ihr 10-Jahres-Hoch erreichten. Futures bedeuten, dass sich Einkäufer ein Produkt zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt vorab sichern. Findet dieser Ausverkauf für die Zukunft in zu großem Stil statt, beeinflusst dieser die Preise negativ. Eine nachhaltige Knappheit an Kaffee wird somit immer wahrscheinlicher. Manche Bohnensorten haben sich seit Jahresbeginn nun schon fast im Preis verdoppelt.

Exportvolumen von Kaffee eingebrochen

Als wäre dieser Umstand nicht schon schwierig genug, kommt es verstärkt zu Problemen bei der Auslieferung. Exporteure müssen länger als gewohnt auf freie Schiffe und Container warten. Dies wiederum verzögert die Beladung, obwohl momentan theoretisch noch genügend Kaffee verfügbar sein sollte. Er kommt halt nur nicht zu den Händlern. Laut „Financial Times“ ist das Exportvolumen von Kaffee um 24 Prozent zum Vorjahr eingebrochen.

So mancher Kaffeebauer wittert nun das große Geschäft und hält seine Bohnen zurück. Bestehende Lieferverträge werden teilweise nicht eingehalten, um die Kaffeebohnen horten zu können. In der Hoffnung, sie höherpreisig los zu werden. Davon sin ausgerechnet die drei größten Produzenten von Arabica-Bohnen betroffen (Brasilien, Äthiopien und Kolumbien).

Sogar das Wetter spielt nicht mit. In der zweiten Jahreshälfte gab es in Südamerika deutlich weniger Niederschlag als erwartet. Auch das nimmt Einfluss auf die nun verfügbaren Mengen an Kaffeebohnen.