Anhaltende Unsicherheiten treiben den Rohöl-Preis seit einigen Tagen nach oben. Am heutigen Montag setzte sich dieser Trend fort. Für ein Fass von West Texas Intermediate (WTI) werden derzeit ca. 96 US-Dollar gezahlt. Damit stieg der Einkaufspreis um knappe drei Dollar. Ähnlich stark verteuerte sich die Nordseesorte Brent. Jedoch steht ihr Kurs schon über 103 US-Dollar.
Gewollte Verknappung vom Schwarzen Gold
Momentan schwankt die Rohöl-Nachfrage und ist wie immer von diversen Faktoren abhängig. So rechnet bspw. China mit einem geringeren Wachstum in 2022. In diesen Tagen dürfte jedoch ein anderer Grund dahinter stecken. Die Förderländer der OPEC+ wollen ihre tägliche Fördermenge vermutlich zurückfahren, um dem Ölpreis weiteren Auftrieb zu geben. Kurz zuvor waren die Kosten pro Fass gefallen und dem wollen die Opec+-Mitgliedsstaaten entgegenwirken. Sie scheinen dabei ein bestimmtes Preisniveau anzuvisieren, um weiterhin profitabel wirtschaften zu können. Unter anderem klagte Russland in jüngster Vergangenheit darüber, dass sich zu günstige Ölpreise nicht lohnen.
Ergänzend dazu bleiben die Unruhen im Irak bestehen. Kürzlich wurde der Regierungspalast in Bagdad von Demonstranten gestürmt. Die Parlamentswahl liegt nun schon rund zehn Monate zurück, aber noch immer fehlt es an einem neuen Regierungschef. Der Irak liefert eine nicht unerhebliche Ölmenge an die Weltwirtschaft. Das Land leidet unter eine hohen Inflation sowie Korruption.
Trotzdem dürfte der hohe Ölpreis nur ein temporäres Phänomen sein. Aufgrund der vielerorts starken Inflation und anhaltenden Lieferproblemen, sollte die Konjunktur schwächeln. Auch die drastisch gestiegenen Energiepreise tragen dazu bei, dass weniger produziert und konsumiert wird. Dies könnte die Nachfrage nach Erdöl mittelfristig sinken lassen.
Notenbank-Chef belastet US-Anleihen
Als das „überragende Ziel“ beschrieb Fed-Chef Jerome Powell vor wenigen Tagen den Kampf gegen die Inflation. Die US-Bürger und Unternehmen müssten sich auf weiterhin steigende Zinsen einstellen. Vermutlich noch bis in das nächste Jahr hinein. Bei den Terminkontrakten kam dies nicht gut an. Wohingegen die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen auf 3,10 Prozent stiegen.