Lange hat sich Russland gegen viele Nationen gewährt, welche mit Sanktionen Druck ausgeübt haben. Diesem wird nun wohl leicht nachgegeben, da Russland nun Interesse an neuen Verhandlungen zeigt. Im selben Atemzug werden Grossinvestoren in den Fokus gestellt. Die Regierung rechnet mit einer schnellen Beendigung der Sanktionen.
Russland ruft EU zusammen
Alexej Uljukajew, Russlands Wirtschaftsminister, will die Europäische Union wieder an den runden Tisch bringen. “Wir müssen in eine gemeinsame Integrationszukunft gehen. Wir hoffen, dass der Dialog wieder aktiviert wird.” Wie sich Russland im Detail solche Kooperationen vorstellt, wurde vor kurzem an die Kommission in Brüssel geschrieben. Dabei gesteht sich die russische Regierung einige Fehler ein und verspricht die Position zu verändern.
Dabei rückt der Wirtschaftsminister die Krise in der Ukraine in den Mittelpunkt. Die Ukraine muss politisch ebenso aufgebaut werden, wie deren Konjunktur. Ein weiterer Vorschlag von Uljukajew: Deutsche Unternehmen sollen trotz der Sanktionen weiterhin in Russland investieren. Auf diese Weise wären auch staatliche Förderungen für mehr kleine und mittelständische Unternehmen möglich.
Wie lang halten die Sanktionen noch an?
Russland hat sich mit seiner bisherigen Meinung ein tiefes Loch bei den anderen EU-Ländern und den USA gegraben. Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) rechnet aber trotzdem damit, dass die Strafen bald aufgehoben werden. “Meine Prognose ist, dass die Sanktionen ab März stufenweise auslaufen”, erklärte AHK-Chef Michael Harms. Viele Unternehmen unterstützen die Sanktionen der EU-Länder, andere sind skeptisch, weil auch ihr Geschäft darunter leidet.
“Natürlich ist eine Mehrheit gegen Sanktionen – aber wenn man nachfragt, was man sonst hätte machen sollen, wird vielen klar, dass uns Freiheit doch wichtiger ist als das Geschäft”, sagte Harms bei einem AHK-Treffen. Dabei zeigte er auch eine Umfrage, die 78 Prozent der deutschen Investoren zeigt, welche sich keine Wirkung durch die Sanktionen gegen Russland erhoffen.
Harms bleibt trotz aller Strafen positiv gestimmt hinsichtlich der russischen Wirtschaft und der über 6.000 deutschen Unternehmen dort. Nächstes Jahr steht für ihn die Rezession fest.