Die Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten sind erneut langsamer gestiegen als im Monat zuvor. Für den Februar wurde eine Inflation von 6,0 Prozent ermittelt. Dies könnte die US-Währungshüter dazu bewegen, bei ihren Zinsanhebungen deutlich kürzer zu treten. Womöglich fällt die nächste Steigerung sogar komplett aus. Die Federal Reserve sorgt sich unterdessen um sein amerikanisches Bankensystem.
Inflation bremst sich deutlich aus
Hinsichtlich der Teuerungsrate ergab sich für den Februar ein gutes Signal. So langsam zogen die Preise zuletzt im September 2021 an. Allerdings handelt es sich bei diesem Vergleich um eine Jahreshochrechnung. Stellt man den Januar dem Februar gegenüber, so waren es wieder 0,4 Prozent mehr.
Verbraucher spürten die steigenden Kosten vor allem bei den Mieten. Auch die Lebensmittelkosten legten kräftig zu. Wohingegen die Energiepreise etwas Entspannung signalisierten. Die sogenannte Kerninflation, also ohne Lebensmittel- und Energiepreie, lag bei 5,5 Prozent. Der langsame Rückgang bei dieser wichtigen Kennzahl setzt kein gutes Signal und ist weiter zu beobachten.
Insgesamt zeigt der Trend aber weiterhin nach unten. Die Federal Reserve strebt eine Inflation von um die zwei Prozent an. Dafür nimmt sie hohe Zinsen in Kauf, welche ggf. die Konjunktur stottern lassen. Die zunehmende Entspannung bei der Teuerungsrate verschafft den Währungshütern Luft, um sich anderen Problemen zu widmen.
Kollaps der SVB – Sorgen um eine Finanzkrise 2.0
Derzeit dreht sich nämlich alles um den Fortbestand bzw. das Scheitern der Silicon Valley Bank (SVB). Ihr steht eine Pleite bevor, die nicht zuletzt durch hohe Zinsen beflügelt wurde. Ökonomen müssen unweigerlich an die Finanzkrise 2008 denken. Damals begann es mit der Investmentbank Lehman Brothers, die sich mit Immobilienkrediten verspekuliert hatte.
In wenigen Tagen setzen sich die Währungshüter erneut zusammen und könnten dort den nächsten Zinsschritt einleiten. Viele Analysten gehen von einer Pause aus, um den Bankensektor nicht noch mehr unter Druck zu setzen. Als weitestgehend ausgeschlossen gilt dagegen eine plötzliche Kehrtwende in der US-Zinspolitik. Wobei dies auch davon abhängig ist, ob und wie sehr weitere Geldhäuser in Schieflage geraten.