Snapchat steckt schon seit Monaten in den roten Zahlen und es wird einfach nicht besser. Schuld daran soll die wenig benutzerfreundliche Bedienung sein. Das hält ältere Zielgruppen von der App-Nutzung ab. Deshalb will man Snapchat nun komplett umstellen.
Erneut mieses Quartal
Snapchat muss einfacher in seiner Anwendbarkeit werden. Betreiber Snap hat, unter Mitgründer und Chef Evan Spiegel, dazu aufgerufen. Somit sollen sich auch ältere Nutzer mit Snapchat anfreunden können. Was auch dringend notwendig ist, denn das zurückliegende Quartal zeichnete kein besseres Bild ab.
In den Monaten von Juli bis September brachen Umsatz und neue Nutzer erneut ein. Im Jahresvergleich beträgt der Verlust das Dreifache. Kein Wunder also, warum die Snap-Aktie im nachbörslichen Handel um knapp 16 Prozent verlor. Snap hatte zudem mit seiner schlecht verkauften Kamera-Sonnenbrille zu kämpfen. Durch den geringen Absatz, blieb das Unternehmen aus rund 40 Millionen Dollar an Kosten sitzen.
Bei den täglich aktiven Nutzern gab es nur drei Prozent mehr. Somit steht diese Kennziffer nun bei 178 Millionen Konten. Vor einem Jahr verlor Snapchat noch 124,2 Millionen Dollar im dritten Quartal. Jetzt waren es schon 443,2 Millionen. Werbung in Snapchat ist eine heikle Sache. Hier scheint das Interesse der Geschäftskunden noch nicht geweckt zu sein.
Snapchat App benötigt neues Design
Nun will man die Funktionalität von Snapchat komplett überholen. Viele der bisherigen Nutzer hatten sich mit der wenig intuitiven Steuern schwer getan. “Deshalb designen wir die App gerade um, um sie einfacher nutzbar zu machen”, erklärte Spiegel. Er ist sich dabei dem Risiko bewusst, welches auf die Nutzerzahlen zukommt. “Wir sind bereit, dieses Risiko einzugehen, weil wir glauben, dass das langfristige Vorteile für unser Geschäft bringen wird.”
Wann genau es soweit sein wird, ließ der Snap-Chef offen. Aber da kommt noch mehr. Statt die Bilder wie gewohnt chronologisch zu ordnen, berechnet die Software in Zukunft deren Relevanz. So machen es schon Twitter und Facebook.
Womit aber immer noch nicht geklärt ist, was Snap mit seiner gefloppten Foto-Brille „Spectacles“ machen wird. Im Idealfall verkauft man sie noch mit der Zeit.