Während andere Metalle wie Aluminium zunehmend Interesse fanden, musste Stahl eine lange Durststrecke hinnehmen. Für Anleger war das Metall bis vor kurzem einfach zu langweilig. Diesen Tiefpunkt scheint Stahl nun angesichts der neuesten Daten überwunden zu haben.

Nachfrage steigt wieder

Auf dem Rohstoffmarkt hat Stahl wieder eingeschlagen. Dazu trägt die weltweite Erholung der Wirtschaft bei, ob in den USA oder China. Die Nachfrage steigt wieder und somit auch die Chance auf gute Renditen, wenn jetzt angelegt wird. Deutschland ist eines jener Länder mit der höchsten Stahlproduktion und auch hier spüren die Unternehmen das Wachstum anziehen. «Wir rechnen 2015 mit einem Nachfrageplus in Europa von mehr als zwei Prozent», erklärt Gisbert Rühl, Chef des Stahlkonzerns Klöckner &Co.

Denn niedriger kann der Stahlpries einfach nicht mehr sein. Laut JP Morgan sei die europäische Stahlindustrie auch deshalb im Aufwind, weil es die Krise in der Ukraine gibt. Denn Russland soll auch im Stahlsektor Sanktionen erhalten und dürfte damit für eine gewisse Zeit keinen Handel mehr mit dem Metall treiben dürfen. Das soll dann die Auftragsbücher von Unternehmen in anderen Ländern füllen.

Deutschland macht es vor

Schon im Juli freute sich die deutsche Stahlindustrie über ein Wachstum von 4,6 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten nur mit etwa einem Drittel des Aufschwungs gerechnet und waren überrascht. Die Industrien der USA haben im zweiten Quartal auch um 4,2 Prozent zugelegt, was schlussendlich auch dem Stahlpreis nach oben helfen wird. Der Zusammenhang zwischen Konjunktur und die Kosten für eine Tonne Stahl ist hinreichend bekannt.

Zu mehr Investitionen verhelfen auch die Sparkurse der letzten Jahre. Angesichts der wirtschaftlichen Krise haben viele Unternehmen gelernt umzudenken. Die Strukturen wurden verändert, sodass nun im wirtschaftlichen Aufschwung wieder mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. ThyssenKrupp will damit 500 Millionen beim Einkauf und seinen Dienstleistungen sparen, um seine Gewinne maximieren zu können.

Auch Arcelor Mittal, Europas grösster Stahlproduzent, musste sich neu ordnen und konnte nun im letzten Quartal gute Zahlen vorlegen. Der Kostenoptimierung sei Dank und nun laufen die Hochöfen wieder auf vollen Touren, damit der Wirtschaftsaufschwung ausgenutzt wird. Ein wichtiges Zeichen für alle Anleger an den Rohstoffmärkten.