Die japanische Wirtschaft leidet unter dem starken Yen zunehmend. Die Produzenten können ihre Waren kaum noch ins Ausland verkaufen. Gleichzeitig warten die Verbraucher ab, statt für den gewünschten Konsum zu sorgen. Auf kurze Sicht wird sich an dieser schlechten Gesamtsituation auch nicht viel ändern.

Manager der Großindustrie ratlos

Während sich China langsam fängt und Indien als aufstrebende Wirtschaftsnation gehandelt wird, hinkt Japan hinterher. Viel schlimmer noch, das Interesse an Produkten aus diesem Land schrumpft. Zurecht sind deshalb die Manager der Großindustrie verzweifelt und alles andere als optimistisch. Der aktuelle Stimmungsindex von der Bank of Japan (BoJ) liegt bei Plus 6 und ergab nicht die erhoffte 7. Das hätte nämlich eine geringfügige Verbesserung bedeutet. Die verarbeitenden Unternehmen gaben eine Stimme ab, sodass diese nur noch plus 18 Punkte ergaben.

Diese Umfragen werden unter knapp 10.000 Unternehmen Japans durchgeführt. Die momentanen Ergebnisse sprechen für eine anhaltend negative Situation, welche sich rund um den starken Yen aufbaut. Den vermutlich größten Einfluss habe dabei Großbritannien genommen, als man sich dort für den Ausstieg aus der EU (Brexit) entschieden hatte. Denn danach handelten viele Investoren bei ihren Devisengeschäften mit dem Yen. Dessen Kurs legte zu und das senkte die Exporterlöse. Mindestens bis zum Jahresende rechnet niemand mit einer Besserung.

Stimmungsindex soll stagnieren

Sie nennen ihn „Tankan“ und für die Großindustrie ist er ein Mittel ihre Stimmung auszudrücken. Der Wert sollte hier um die 6 stagnieren und beim verarbeitenden Gewerbe noch auf 16 fallen. Letzteres ist ein Zeichen dafür, dass sich der japanische Konsument in Zurückhaltung übt. Jedoch hängen fast zwei Drittel der wirtschaftlichen Leistung vom einheimischen Verbraucher ab.

Eine verzwickte Lage, die wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer mitbringt. Viele Unternehmen wollen laut dem Stimmungsindex noch ihre Investitionen bis Ende März 2017 anheben. Bis dahin läuft bei ihnen noch das Steuerjahr und es ist mit 6,3 Prozent mehr Ausgaben zu rechnen. Ähnlich wie in den USA und der EU-Zone, hatte auch die BoJ mit niedrigen Zinsen und einer Geldflut geantwortet.