Der Kampf gegen die US-Inflation ist längst nicht gewonnen. Im Januar zogen die Verbraucherpreise um weitere 6,4 Prozent an. Damit senkte sich die Teuerungsrate zwar erneut, doch sie verliert nur sehr langsam an Kraft. Seitens der Währungshüter sind derweilen neue Zinsschritte in Aussicht gestellt worden. Auch in 2023 dürften die Leitzinsen durch die Federal Reserve mehrfach angehoben werden. Was sich nicht nur negativ auf die Konsumlaune auswirken dürfte.
Leitzinsen über 5% nur eine Frage der Zeit
Seit dem Februar legt die Fed ihre Leitzinsen bei 4,5 bis 4,75 Prozent fest. Da die Inflation noch weit vom Ziel von etwa zwei Prozent entfernt ist, werden die Währungshüter nachlegen. Mehrfach haben sie betont, dass sie ihre aggressive Geldpolitik fortsetzen werden. Bis sich die Teuerungsrate in ihren Augen wieder auf einem gesunden Niveau verhält. Demnach ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Leitzinsen über fünf Prozent bewegen.
Angesichts dieser Erkenntnis, handelten Anleger an den US-Börsen mit Vorsicht. Viele übten sich in Zurückhaltung. Wohl auch wegen der miserablen Vorwoche, in der es zu massiven Verlusten in vielen Branchen kam. Trotzdem gab es eine minimale Erholung beim Dow Jones, S&P 500 sowie dem Nasdaq.
Der letzte Zinsschritt fiel etwas geringer aus als zuvor. Doch in der zurückliegenden Woche gab es eine neue Hiobsbotschaft. Der Kernindex für die Inflation (ohne Energie und Lebensmittel) stieg um 4,7 Prozent. Weitere Daten zeigten ebenfalls keine Verbesserung der Lage. Womit wieder die Gefahr wächst, dass die Fed beim nächsten Zinssprung weiter ausholt. Für den März wird deshalb mit weiteren 0,50 Prozentpunkten gerechnet. Im Februar betrug die Anhebung nur 0,25 Prozent.
Somit bleiben Verbraucher und Anleger zwischen den Stühlen sitzen. Auf der einen Seite steigen die Zinsen und machen damit Geldanlagen an den Börsen weniger attraktiv. Zum anderen ziehen die Konsumpreise deutlich an und lassen am Monatsende kaum etwas zum Ausgeben und Sparen übrig.
US-Verbraucher haben weniger Vertrauen
Das Forschungsinstitut Conference Board hat seinen Index für das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Diese Kennzahl lag für den Februar bei 102,9 Punkten. Erste Schätzungen hatten mit mehr gerechnet. Befragt wurden dazu 5.000 Haushalte mit einem Einkommen von 35.000 US-Dollar oder mehr.
In den USA ist die Wirtschaft zu etwa 70 Prozent vom privaten Konsum abhängig. Eine hohe Inflation und steigende Zinsen dämpfen die Kauflust. Was im Umkehrschluss die Umsätze schrumpfen lässt. Angesichts der momentanen Entwicklung, kehren die Sorgen vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten schrittweise zurück.