Das Grosskunden- und Business-Geschäft der Telekom läuft nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren. Der Geschäftszweig T-Systems wird deshalb abspecken und das nicht zu knapp. Zu gross waren die Verluste der vergangenen Monate, um rund 4.900 Stellen aufrecht erhalten zu können.

Jeder Sechste darf gehen

Gemessen am Mitarbeiter-Stamm in Deutschland, darf bei diesen Vorhersagen jeder sechste Mitarbeiter seinen Platz räumen. Doch noch steht nichts fest, denn die Tarifverhandlungen laufen noch und da spielt die Beschäftigung eine wichtige Rolle. Die Sparte T-Systems wird aber definitiv umgebaut und bleibt es dabei, dann fallen dieser Umstrukturierung 2.700 Stellen in diesem Jahr und noch einmal 2.200 Stellen in 2015 zum Opfer. Dies sind offizielle Zahlen aus den letzten Betriebsversammlungen, die später von einem Sprecher der Telekom bestätigt wurden.
T-Systems hat in den letzten Jahren beim Wettrüsten der IT-Dienstleister wenig mitgemacht. Daraus resultiert ein grosses Verlustgeschäft bei der Telekom-Tochter. Trotz einiger Grosskunden wie Shell, lohnt sich die Beschäftigung so vieler Mitarbeiter langfristig nicht mehr. IBM und HP haben die Nase vorn, weitere Konkurrenz wie die indische Tata drängen zudem in den Markt. Ausserdem wird es Zeit auf moderne Lösungen zu setzen und die verlangen nun einmal weniger Personal zur Verwaltung.

Die Cloud-Lösung

Das operative Ergebnis von T-Systems steht seit 2008 in den roten Zahlen. Die zehn Milliarden Euro Jahresumsatz decken die Ausgaben bei Weitem nicht mehr. Neben dem Stellenabbau wird es zunehmend wichtiger, sich auf attraktivere IT-Bereiche zu fokussieren. Cloud-Services und ähnliche plattformbasierte Lösungen liegen im Trend. Aufwand und Gewinn sind hier deutlich besser gestellt.
In diesem Jahr sollen 2.700 Stellen wegfallen, für 930 davon wurden entsprechende Massnahmen getroffen, erklärte ein Sprecher. Dies betrifft auch 300 weitere in 2015, ohne jedoch zu beschreiben, was für Massnahmen damit gemeint sind. Er sprach lediglich von einer „sozialverträglichen Abwicklung“ und keiner betriebsbedingten Kündigung.
Die Gewerkschaft Verdi warnt unterdessen vor einem „massiven Kahlschlag“. In den aktuellen Tarifverhandlungen werden 5,5 Prozent mehr Lohn gefordert, sowie der Ausschluss eben solcher betriebsbedingten Kündigungen.