Die US-Verbraucher, welche durch jahrelange Preissteigerungen und erhöhte Zinsen belastet sind, ändern zunehmend ihr Einkaufsverhalten. Amerikanische Bürger kaufen mehr bei Discountketten wie Target und Walmart, geben dafür weniger bei Macy’s und Lowe’s aus.
Der US-Einzelhandel wandelt sich
Targets Umsätze in Geschäften, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, stiegen im letzten Quartal um zwei Prozent und der Gewinn schoss um 36 % in die Höhe. Die Aktien des Unternehmens gewannen heute im vorbörslichen Handel um 13 %.
Die Einzelhandelskette profitierte von Preissenkungen. Das Unternehmen senkte die Kosten für 5.000 häufig gekaufte Artikel in den Geschäften, um Kunden anzulocken. Mit großem Erfolg! Die Kundenfrequenz in Targets Geschäften nahm im Laufe des Quartals um drei Prozent zu und die Käufer gaben Geld für nicht benötigte Produkte wie Kleidung aus.
„Die Verbraucher zeigen Widerstandskraft, da sie weiterhin nach Wert suchen und sich auf das Wesentliche konzentrieren, während sie für nicht benötigte Artikel selektiv Geld ausgeben“, erklärte Joseph Feldman, Analyst bei der Telsey Advisory Group, kürzlich in einer Mitteilung an Kunden.
Dennoch signalisierte Target einen vorsichtigen Ausblick für den Rest des Jahres. Das Unternehmen erwartet für dieses Jahr einen Umsatzanstieg von bis zu zwei Prozent, sagte aber, dass er wahrscheinlich niedriger ausfallen werde. Inflation und höhere Zinssätze haben den Verbrauchern zugesetzt. Viele Käufer geben ihr Geld selektiver aus als zu Beginn der Pandemie und konzentrieren sich stattdessen auf Discounter.
Der Umsatzanstieg von Target im letzten Quartal beendet vier aufeinanderfolgende Quartale mit rückläufigen Umsätzen für die Kette. Die Umsätze und Gewinne von Target stiegen während des Höhepunktes der Pandemie im Jahr 2020 sprunghaft an und dieser Aufschwung hielt bis 2023 durch.
Weitere Gewinner im US-Einzelhandel
Neben Target geben die Käufer auch bei Walmart mehr Geld aus. Dessen US-Umsatz in Geschäften, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, stieg im letzten Quartal um 4,2 %.
TJX, die Muttergesellschaft der Discount-Bekleidungsketten TJ Maxx und Marshalls, verzeichnete im letzten Quartal ebenfalls starke Ergebnisse. Der Umsatz in Geschäften stieg um 4 %, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit und erhöhte seine Prognose für das Jahr.
Doch die Verbraucher sparen momentan anderswo. So haben Starbucks und McDonald’s zu kämpfen, da die Menschen die höheren Preise für Fast Food zugunsten selbst gekochter Mahlzeiten ablehnen. Home Depot und Lowe’s haben ebenfalls Umsatzrückgänge verzeichnet, weil die Amerikaner weniger große Renovierungsprojekte in Angriff nehmen.