Tesla und andere E-Autohersteller erhalten Konkurrenz an der Börse. Der chinesische Internetkonzern Tencent hat sein Tochterunternehmen Nio für das Börsenparkett vorbereitet. Das Reich der Mitte kämpft gegen die starke Luftverschmutzung in den Städten. Fahrzeuge mit Elektroantrieb boomen dort.
$1,5 Milliarden schwere Finanzspritze
Noch in diesem Jahr soll Nio das Licht der Börsenwelt erblicken. Mit diesem Schritt erhofft sich das Unternehmen wenigstens 1,5 Milliarden US-Dollar einzunehmen. Damit sollen Entwicklung und Expansion beschleunigt werden. Wobei man sich zunächst weiterhin auf den heimischen Markt fokussieren wird. Vorerst also keine Konkurrenz für Tesla. Kommt die angestrebte Summe wirklich zustande, würde Nio den viertgrößten Börsengang des Jahres erzielen. Nio produziert ebenfalls Luxusautos mit Elektroantrieb und könnte somit mittelfristig zum Konkurrenten von Tesla werden.
Doch noch hat Nio einen sehr weiten Weg vor sich. Im vergangenen Dezember kam das erste Serienfahrzeug auf den Markt. Der Nio ES8 konnte vorbestellt werden. Erste Auslieferungen begannen im Juni. Es handelt sich dabei um ein Elektro-SUV mit sieben Sitzen. Tesla bietet mit seinem Model X 75D ein vergleichbares Fahrzeug. Jedoch knapp doppelt so teuer. Rund 500 ES8 waren Ende Juni ausgeliefert und es gab schon mehr als 17.000 Vorbestellungen. So verkündet es Nio in seinem Börsenprospekt. Ab 2020 sollen die E-Autos auch in Europa verkauft werden.
China gilt als Zukunftsmarkt für die E-Mobilität. Zahlreiche Firmen forschen und entwickeln in diesem Bereich. Das große Highlight gelang aber bislang keinem Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Ganz oben auf der To-Do-Liste: Leistungsstärkere Batterien mit mehr Haltbarkeit!
Eine Geldverbrennungsmaschine ala Tesla
Jahrelang auf Investoren angewiesen zu sein, davon kann Tesla ein Lied singen. Genauso ergeht es Nio derzeit auch noch. Für 2017 schlug ein Verlust von knapp 760 Millionen Dollar zu Buche. In den ersten sechs Monaten von 2018, beliefen sich die roten Zahlen bereits auf rund 500 Millionen. Hinzu kommt, dass der Staat die E-Autos stark fördert.
Weshalb für die nächsten drei Jahre ca. 1,8 Milliarden Dollar als Ausgaben anvisiert sind. Forschung, Entwicklung sowie Vertrieb gilt es zu stärken. So schnell wird Nio also nicht zu Tesla aufholen. Zumal chinesische Autos im Westen bislang nur schwer guten Absatz finden.