Der E-Autobauer Tesla hat seine neuesten Zahlen vorgelegt. Nicht nur Umsatz und Gewinn legten kräftig zu. Die ausgelieferten Fahrzeuge im sechsstelligen Bereich überzeugen ebenso. Doch an der Börse sorgte der Bericht zum ersten Quartal für Enttäuschungen. Die Sache ist tatsächlich etwas komplexer als auf den ersten Blick sichtbar wird.

Das sollten Tesla-Anleger zum ersten Quartal wissen

Auf der positiven Seite stehen:

  • Insgesamt erzielte Tesla einen Rekord in punkto ausgelieferter Neuwagen (ca. 185.000 Stück)
  • Die Nachfrage in China steigt weiterhin
  • Auftrieb erhält der Autobauer durch mehr verkaufte Umwelt-Zertifikate
  • Der Gewinn (Ebitda) sprang um 94 Prozent auf 1,84 Milliarden US-Dollar
  • Der Umsatz legte um 74 Prozent auf fast 10,4 Milliarden zu
  • Der Gewinn pro Aktie lag bei 94 Cent (ehemals 23 Cent) und somit über den Erwartungen

Trotzdem erlitt die Tesla-Aktie einen nachbörslichen Absturz von drei Prozent. Mögliche Gründe dafür sind:

  • Die positiven Zahlen wurden durch Bitcoin-Verkäufe begünstigt
  • Der Verkauf von Umwelt-Zertifikaten gilt als Nebengeschäft
  • Niedrige Steuern verschönerten die Bilanz ebenso

Ohne diese Faktoren, rein auf den Handel mit E-Autos bezogen, sehen die Zahlen von Tesla weniger gut aus. Sie verfehlten damit ganz klar die Erwartungen der Anleger.

Zahlung an Musk belastet Nettogewinn

Ohne nähere Angaben zu machen, geht aus dem Bericht eine hohe Zahlung von Konzernchef Elon Musk hervor. 299 Millionen Dollar ließ er sich auszahlen und schmälerte somit den Nettogewinn deutlich.

Zwar sei der starke Anstieg beim Verkauf von Emissionsrechten positiv zu betrachten. Dennoch müsste Tesla mehr mit seinem Hauptgeschäft überzeugen. Die Verkaufspreise der Tesla-Fahrzeuge sanken um durchschnittlich 13 Prozent. Jedoch bei zeitgleich gestiegener Marge, weil der Konzern seine Kosten minimieren konnte. Dieser Effekt könnte sich mit der Fertigstellungen der neuen Werke in Texas und Berlin-Brandenburg noch verstärken.

Solange die weltweite Nachfrage steigt, insbesondere in China, dürften die Zahlen im Verlauf des Jahres besser aussehen. Allerdings muss sich dazu die Situation bei den Halbleiter-Herstellern wieder entspannen.